Freitag, 29. Juli 2011

Hätte ich doch....

UNSER FREITAGS-BLOG IST seit August 2011 UMGEZOGEN:
http://www.muslimehelfen.org/kategorien/freitags-blog

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Der Ramadan steht vor Tür. Nur noch sehr wenige Tage zum Ramadanbeginn - die Ramadan-Spannung steigt. Für den einen ist es die Gemeinschaft, für den anderen die viele Belohnung, die man in ihr bekommen kann und für den dritten die Freude durchgehalten zu haben, die den Ramadan so besonders macht.

Je besser man sich auf den Ramadan vorbereitet, desto mehr Segen und größeren Ertrag kann man von diesem König der Monate erhalten. Aus diesem Grund wollte mit euch ein paar Vorschläge zur Vorbereitung teilen:


  1. Die mentale Vorbereitung im Geiste ist wahrscheinlich das Wichtigste, was vor Ramadanbeginn unternommen werden sollte. Dies macht man am Besten mit einem Dua, so wie unser geliebter Prophet (s): „O Allah lass uns den Ramadan erreichen...“. Zur mentalen Vorbereitung gehört es auch, dass wir den Ramadan und das Fasten darin nicht als eine Routinehandlung betrachten. Das hilft uns den Ramadan um Allahs Willen zu leben.

  2. Die vorige Analyse der eigenen negativen Charaktereigenschaften ermöglicht uns die Chance diese schlechten Eigenschaften im Ramadan anzugehen und daran zu arbeiten. Aufgrund der gesegneten Zeit und der Atmosphäre im Ramadan werden die Bemühungen inschallah größeren Erfolg besitzen.

  3. Die richtige Absicht für den Ramadan zu fassen, bevor man diesen Monat erreicht, ist ein weiterer wichtiger Punkt zur Vorbereitung. Nur wenn man sicht bewusst ist, warum man eine wichtige Sache tut und sein Ziel richtig anvisiert, kann man hoffen, dass man das Ziel auch erreicht.

  4. Zu der richtigen Absicht gehört es auch, dass wir die Verbindung zwischen Gottesfurcht (taqwa) und Fasten stets vor Augen halten. Wir fasten im Monat Ramadan auf Geheiß Allahs. Wir wollen Seine Zufriedenheit erlangen und hoffen auf Seine Belohnung für die Gottesdienste darin. Aus diesem Grund üben wir uns auch in Geduld beim Fasten.

  5. Es hat seinen besonderen Grund, warum der Beginn der Offenbarung in der Lailat-ul Qadr war. In Monat Ramadan hat der Koran „Geburtstag“. So ist einen intensive Beschäftigung im Monat der Barmherzigkeit mit der Offenbarung Allahs nicht nur erwünscht, sondern gefordert.

  6. Im Ramadan wird jede gute Tat mehrfach belohnt und kein anderer Zeitabschnitt kann soviel Segen und Möglichkeiten für eine Belohnung im Jenseist bringen wie der Ramadan. Aber Allah sagt, dass es „ayyaman m'adudaat“ (abgezählte Tage) sind. Drum gilt hier die Aufforderung viel mehr als in anderen Tagen: „Nutzen wir Zeit!


Ich wünsche euch allen einen gesegneten Ramadanbeginn.




Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 22. Juli 2011

Kann Gott hungern?

Was für eine ungeheure Frage, ist das nicht schon Gotteslästerung, werden wahscrheinlich viele denken .Wenn man aber den nachfolgenden Hadith Qudsi (Heiligen Hadith) liest, dann kann man verstehen wie das gemeint ist:

“Von Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) wurde berichtet dass der Gesandte Allahs s.a.w.s. gesagt hat: „Allah der Mächtige und Erhabene spricht am Tag der Auferstehung: Oh Sohn Adams, ich war krank und du hast mich nicht besucht. Er sagte: Oh Herr, wie kann ich dich besuchen, wo du doch der Herr der Welten bist? Allah sprach: Hast du nicht gewusst, dass einer meiner Knechte krank war, und du hast ihn nicht besucht? Hast du nicht gewusst, dass wenn du ihn besucht hättest, du mich bei ihm gefunden hättest? Oh Sohn Adams, ich habe dich um Speise gebeten, doch du hast mich nicht gespeist. Er sagte: Oh Herr, wie kann ich dich speisen, wo du der Herr der Welten bist? Allah sprach: Hast du nicht gewusst, dass einer meiner Knechte dich um Speise bat, doch du hast ihn nicht gespeist? Und hast du nicht gewusst, dass wenn du ihn gespeist hättest, du (den Lohn für) dies bei mir gefunden hättest? O Sohn Adams, ich habe dich um Trank gebeten, doch du hast mich nicht getränkt. Er sagte: O Herr, wie kann ich dich tränken, wo du der Herr der Welten bist? Allah sprach: Einer meiner Knechte hat dich um Trank gebeten, doch du hast ihn nicht getränkt. Wenn du ihn aber getränkt hättest, hättest du (den Lohn für) dies bei mir gefunden". (Berichtet in Muslim).

Wie wäre es nun, wenn wir aus der Perspektive dieses Hadith Qudsi die Situation der hungerden Menschen betrachten und wir unsere Hilfe an sie als eine Hilfe, die wir Allah gegeben haben, ansehen. Bestimmt freut sich Allah über die Hilfeleistung, die wir dann unseren Brüdern und Schwester und unseren Mitmenschen geben, genauso oder mehr wie die, die Hilfe tatsächlich erhalten. Nach diesem Hadith Qudsi wartet Allah also eigentlich darauf, dass wir „Ihn“ speisen: Besonders gerade am Horn von Afrika, wo Millionen von Ostafrikanern hungern und sich selbst nicht mehr ernähren können. muslimehelfen hat deswegen eine Nothilfe dafür gestartet.

Vergessen wir nicht, dass uns die Frage im Jenseits von Allah gestellt werden wird: „Oh Sohn Adams, ich habe dich um Speise gebeten, doch du hast mich nicht gespeist.“


Rüstü Aslandur, muslimehelfen



Freitag, 15. Juli 2011

Wem vertraust Du?

...Und tu Gutes, so wie Allah dir Gutes getan hat....“ (Qasas 28:77)

Infaq ist das Hergeben als Spende von den Dingen, die der Allerbarmer uns geschenkt hat und die Er - durch uns - an Seine Knechte weitergeben will. Die Weisheit dahinter ist, dass unsere Liebe zu materiellen Dingen schwinden, die Bindung zum Diesseits geringer werden und das Interesse und die Liebe zum Diesseits zum Jenseits dadurch steigen soll. Das ist die Prüfung des Allerbarmers für uns. Je mehr einer spendet, desto weiter entfernt sich der Schaitan und im gleichen Maße kommt man Allah näher. So wird gleichzeitig sichtbar in wie weit der Teil unseres Besitzes diejenigen wirklich erreicht, die ein Anrecht davon besitzen. Denn Gläubige wissen, dass nicht alles, was sie von Allah bekommen haben, für sie allein zur Verfügung gestellt ist:

Und in ihren Vermögensgütern war ein Anrecht für den danach Fragenden und den Übergangenen.“ (Dhariyaat 51:19)


Diese ayaah zeigt uns deutlich, dass Allah die Versorgung der Menschen, die bedürftig sind, in unsere Versorgung mithineingelegt hat. Wenn wir den Anteil der Bedürftigen davon herausnehmen und den Menschen, denen es zusteht, geben können, dann haben wir auch die Weisheit der Prüfung verstanden. Wenn wir nicht so verfahren, kann es sein, dass wir das Anrecht der Bedürftigen beschneiden und damit eine Ungerechtigkeit begehen.

Ein anderer Aspekt des Infaq ist es auf dem Wege Allahs (fisabilillah) zu spenden. Das bedeutet seine Spende nicht an Einzelpersonen, sondern an islamische Einrichtung zu geben. Jeder Spender muß dabei wissen, dass sein Hergeben belohnt wird und eine Investition fürs Jenseits bedeutet. Weil der Mensch die Auswirkungen seiner Spende oft nicht gleich sieht oder erkennt, kann ein Ermüden und ein Nachlassen in der Spendenbereitschaft geschehen. Aber der Allerbarmer ist nicht achtlos unseres Tuns. Er verzeichnet zudem alles Gute. Gerade hier beginnt beim Iman das Vetrauen an Allah. Außerdem ist es sicher, dass jede Spende dem Spender mit etwas Besserem oder mit noch mehr vergolten wird. Der Mensch ist leider oft nicht in der Lage dies zu erkennen und denkt das Gute, das er erhält, bekommt er aufgrund seines persönlichen Erfolgs.

Sag: Gewiß, mein Herr gewährt die Versorgung großzügig, wem von Seinen Dienern Er will, und bemißt auch. Und was immer ihr auch ausgebt, so wird Er es euch ersetzen, und Er ist der Beste der Versorger.“ (Saba 34:39)

So sind unsere Bedenken nicht nur falsch, sondern auch unbegründet. Nichts, das wir im Namen des Herrn der Welten geben, wird verloren gehen. Im Grunde spiegelt die Stärke des Iman den Grad des Vertrauens an Allah wider. Wer nicht Allah vollständig vertraut, dessen Iman wird sich deshalb nicht zur Vollkommenheit entwickeln.

Ein weiterer Punkt des Infaq ist, dass wir das geben sollen, was wir lieben und für uns wertvoll ist. Es ist nicht ethisch, wertlose Dinge, die wir selbst nicht akzeptieren würden, anderen als Spende anzubieten. Es fällt dem Menschen im Allgemeinen aber schwer, sich von etwas Wertvollem zu trennen. Das ist auch gut so. Denn der Mensch, der gibt, muss sein Ego d.h. sich selbst überzeugen, dass er dies für Allah gibt und es nicht verloren gehen wird: „Ihr werdet die Güte nicht erreichen, bevor ihr nicht von dem ausgebt, was euch lieb ist. Und was immer ihr ausgebt, so weiß Allah darüber Bescheid.“ (Al-i Imran 3:92)

Darüber hinaus können sowieso nur das spenden und weggeben, was wir besitzen. Was wir nicht spenden oder weggeben können, das besitzt vielleicht bereits uns!

Rüştü Aslandur, muslimehelfen



Freitag, 8. Juli 2011

Ich höre dir nicht zu!


Es gibt ein Sprichwort im Türkischen, das übersetzt ungefähr folgendermassen geht „Tiere verstehen sich, indem sich gegenseitig „beriechen“, Menschen verstehen sich hingegen, indem sie miteinander reden.“ Dieses Sprichwort drückt relativ gut aus, dass die Menschen sich nur verstehen können, wenn sie miteinander kommunizieren. Das nahezu ausschließlich verwendete Kommunikationsmittel der Menschen ist die Sprache. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass nicht nur Muslime mit Migrationshintergrund formal auf einem zufriedenstellenden Niveau die Kommunikationssprache beherrschen. Dass eine Kommunkation z.B. mit Menschen eines Landes sonst nicht möglichst, erschließt sich aus der Logik und dass damit eine islamische Verpflichtung verbunden ist, lesen wir explizit im Koran (s. 14:4).

Wenn es auch banal klingt: Um kommunizieren zu können, muss einer sprechen und (mindestens) einer zuhören. Das sind Voraussetzung, die erfüllt sein müssen, damit eine Kommunikation und ein Dialog klappen.

Interessanterweise war dies stets auch bei der Übermittlung der Botschaft Allahs eines der großen Probleme nicht nur in der Zeit des Propheten Muhammad (s). Der Koran berichtet uns, dass z.B. auch der Gesandte Noah (a.s.) Schwierigkeiten mit seinen Mitmenschen in diesem Bezug hatte: „Gewiß, jedesmal, wenn ich sie aufrief, damit Du ihnen vergibst, steckten sie ihre Finger in ihre Ohren...“ (71:7). Der Prophet Muhammad (s) selbst hörte den Menschen hingegen stets zu, machte sich Gedanken über das Gehörte und handelte dann gemäß dem, was im Einklang mit dem Islam war. Seine Eigenschaft, dass er (s) - ohne Ausnahme- jedem zuhörte und jeden zu verstehen versuchte, wurde sogar als Anlass für Spott durch die Götzendiener Mekkas genommen. Aber Allah verteidigte nicht nur diese Handlungsweise des Propheten (s), sondern lobte ihn sogar dafür: „Unter ihnen gibt es diejenigen, die dem Propheten Leid zufügen und sagen: 'Er ist ein Ohr.' Sag: (Er ist) ein Ohr des Guten für euch...“ (9:61)

Die Glaubensverweigerer Mekkas verweigerten nicht nur den Glauben an Allah, dem Einen Einzigen, sondern auch das Zuhören und das Nachdenken über die Worte des Propheten (s) und die Worte Allahs, also den Koran. Aber auch ein Zuhören ohne Nachdenken und ohne eine Reflexion im Herzen, ist kein „Zuhören“ im eigentlichen Sinne. Denn die Worte gelangen zwar als Schallwellen ins Ohr und der Betreffende hört zwar formal zu, aber, da nicht über das Übermittelte nachgedacht wird, bleibt es eine „Formalie“ und ohne Nutzen: „Und unter ihnen gibt es manche, die dir zuhören. Kannst du aber die Tauben hören lassen, auch wenn sie nicht begreifen (wollen)?“ (10:42). Ein Zuhören ohne den Willen zum Verstehen, ist nach den Worten Allahs also kein wirkliches Zuhören.

Wie die Verständigen, also diejenigen mit Verstand -im Koran mit ulu'l al baab bezeichnet- vorgehen und welche Eigenschaften sie besitzen, macht uns Allah im folgenden Koranvers klar:

Diejenigen, die auf das Wort hören und dann dem Besten davon folgen. Diese sind es, die Allah rechtleitet, und diese sind diejenigen, die Verstand besitzen.“ (39: 18). Natürlich ist hier zuallererst das Wort Allahs gemeint, aber es ist nicht nur auschließlich darauf zu beziehen. Verständige und vernünftige Menschen sind allgemein die, die zuhören, über Worte nachsinnen und das Beste von diesen Worten nehmen und – wenn erfoderlich- sie in ihren Leben behrezigen. Und dies müsste doch auf die Gläubigen, die sich auf den Koran berufen, am ehesten zutreffen, oder?


Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 1. Juli 2011

Wohin führt die Zerteilung?


Islam ist auch die Bezeichnung einer internationalen Familie. Diese Familie des Islam wird Umma bezeichnet. Der Koran stellt die Umma interessanterweise in derselben Art vor, so wie er den Tauhid präsentiert: “...inna hadhihi ummatakum ummatun wahidatan...“ (23:52; 21:92)

Diese eure Gemeinschaft ist eine einheitliche Gemeinschaft; und Ich bin euer Herr, darum dient Mir.“ (21:92)

Die Einheit der Umma ist das Ziel des Tauhid im sozialen Bereich. Das heißt die Umma repräsentiert sozusagen den sozialen „Tauhid“, die Tauhid al- idschtimaiyya. Der Koran drückt mit der gleichen Art auch die Einheit des Tauhids aus: „wa ilahukum ilahun wahid, laa ilaaha illa huwar-rahmanur-rahiim“ . „Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.“ (2:163) Sowie die Beigesellung Gottes euren Glauben zerstört, d.h. den Tauhid der Aqida zerstört, in der selben Weise löst die Zerteilung und Zerstückelung der Umma den sozialen Tauhid auf. Sowie der Schirk an Allah, also sich einem anderen Herrn als Ihm zuzuwenden, Schirk der Wahdaniyyah Allahs ist, genauso ist die Aufteilung der einen Umma in ein zwei, drei oder mehr Teile, eine Zerstörung des sozialen Tauhids. Der Schirk, der die Umma zerteilt, wird also den gesellschaftlichen und sozialen Tauhid zur Folge haben.

Die Einheit der Umma ist wichtig, da Allah diese Umma als Imam für die Menschheit erwählt hat. Davor hatte das Volk Israels diese Aufgabe übertragen bekommen:

O ihr Kinder Israels! Gedenkt Meiner Gnade, die Ich euch erwiesen habe und erfüllt euer Versprechen Mir gegenüber, so erfülle Ich Mein Versprechen euch gegenüber. Und Mich allein sollt ihr fürchten.“ (2:40)

Das bedeutete: Haltet das Wort, das ihr gegeben habt, indem ihr sagtet „O Herr wir werden Imam für die Menschen sein, wir werden die Umma für die Menschheit sein“. Allah sagt anders ausgedrückt: Werdet Imam für die Menschen, sodass Ich durch euch die Unterdrückten und die Schwachen befreien und ihnen helfen kann. Gemäß dem Koran erfüllten die Bani Israil ihre Aufgabe aber nicht. Deswegen übertrug Allah die Aufgabe den Muslimen.

Die selbstkritische Frage, die wir uns als Muslime nun stellen müssen, ist: „Wie weit sind wir in der Einheit der Umma und in wie weit erfüllen wir unsere Aufgabe als Umma?“

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 24. Juni 2011

Wem gehören deine Schuhe?

Erinnerung ist der Schlüssel zu vielen Angelegenheiten:

Erinnern wir uns, dass wir gegenüber Allahs Schöpfung barmherzig sein sollen, denn alles gehört Ihm. Nicht nur die Geschöpfe in üblichen Sinne, sondern auch die Energie, Zeit und die materiellen Gütern sind Sein. Wir haben die Aufgabe Seinen uns zugeteilten Rizq (Versorgung), die uns unterschiedlichen Formen erreicht (Verstand, Güte, Wohlstand, Gesundheit etc.), wieder für Ihn (fi sabilillah) an seine Geschöpfe weiterzugeben.

Wem sollen was geben? Allen. Denen, die etwas von uns benötigen und das, was wir besitzen. Auf jeden Fall aber, was wir übrig haben oder das,was wir an mehr besitzen. Denn das, was wir hergeben, gehört ja alles sowieso Ihm. So gibt man das, was man als Muslim hergibt, eigentlich für sich selbst, weil der Eine Einzige dieses dem Betreffenden auf irgendeine Weise vielfach und auf verschiedene Weise zurückgibt.

Da dürfen auch keine Erwartungen von der Person, der wir etwas gegeben haben, hegen. Die Erwartungen, die sich in Bittgebeten ausdrücken können, sollen nur an Allah gerichtet sein. Und Er wird ja mehr geben können als irgendein Mensch oder irgendeine Macht. Und Allah gibt zudem nicht Gleiches mit Gleichem zurück. Er vermehrt es, sogar bis zu 700-fach – je nach der ungetrübten Absicht des Betreffenden. Solch eine Anlage gibt es weder auf der Bank, noch an der Börse und sie ist auch nicht im Handel zu finden!

Und im Grunde sollten wir den Menschen, denen wir etwas geben, zu Dank verpflichtet sein. Denn sie sind es, durch die wir Allahs Zufriedenheit und Wohlgefallen und das Paradies erlangen können. Weil aber Allah alles gehört, hätte Er von uns all unseren Besitz und das, was wir zur Verfügung haben, von uns ohne Gegenleistung zurückverlangen können.

Es ist interessant, dass manche Gefährten des Propheten (s) diesen Sachverhalt ständig vor Augen hatten. Deshalb vermieden sie es sogar z.B. „mein Schuh“ zu sagen, weil sie damit zum Ausdruck bringen wollten, dass selbst ihre Schuhe an ihren Füßen ihnen von Allah gegeben wurde.

Versuchen wir uns also stets daran zu erinnern, was wir Allah schulden. Das wird uns helfen auf Seinem wieder auszugeben.


Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 17. Juni 2011

H → M&M




Und Wir gaben Mūsā und seinem Bruder ein: 'Weist eurem Volk in Ägypten Häuser zu und macht eure Häuser zu Gebetsstätten und verrichtet das Gebet. Und verkünde den Gläubigen frohe Botschaft.'“ (10:87)



Als die Unterdrückung Pharaos gegen die Muslime der Bani Israil im Lande Ägypten immer mehr zunahm, wies Allah Seine Gesandten, Musa und Harun (as) an, ihre Häuser als Zufluchtsort zu nutzen und sich von dort aus gegen Pharao und seine Anhänger zu verteidigen. Die Häuser der Muslime sollten wie eine Moschee (Masdschid) funktionieren. So sollten die Häuser nicht nur ein Aufenthaltsort für die Familie sein, worin ihre Mitglieder darin schlafen und essen. Die Muslime sollten ihre Häuser zu einer Einrichtung machen, die bestimmte Funktionen erfüllt.



Auch zur Zeit des Propheten Muhammad (s) gab es ein Haus, das diese Funktionen wie zur Zeit Musas (as) erfüllte. Die Situation war ähnlich: Außerhalb der Häuser unterdrückten, folterten und brachten die Feinde des Gesandten Gottes die Muslime um. Das Haus, das die erwähnte Funktion erfüllte, war das Haus von Arkam (Dar’ul Arkam). Daru’l Arkam erfüllte vollständig die Funktionen einer Madschid und einer Unterrichtsstätte (Madrasa), eines Ortes für das Gebet und der Unterweisung im Islam. So konnten die Gläubigen im Daru’l Arkam fern vom Zugriff der Götzendiener (muschrikuun), den Islam lernen und leben. Die Götzendiener hatten nicht einmal Kenntnis über die Existenz dieses Versammlungsortes. Sie war ein Zufluchtsort der Gottergebenen, in der sie unter der Führung des Lehrers der gesamten Menschheit, nämlich des Propheten Muhammad (s), die Offenbarung Gottes lernten und begriffen und das Verstandene versuchten in ihrem Leben umzusetzen.



Auch eine öffentliche Moschee ist nicht bloß ein Ort, der zur Verrichtung des Gebets und des Koranlesens da ist. Es ist zudem keine Einrichtung, in der etwas abgeschottet und isoliert von dem gesellschaftlichen Leben funktioniert. Gerade in der Zeit unseres geliebten Propheten Muhammad (s) hatte die Moschee viele Funktionen wie die einer Ausbildungs- und Erziehungsstätte, einer Bibliothek, ein Ort der Dawa, ein Ort, in dem Gäste empfangen wurden, eine Halle, in denen Versammlungen und Vorträge durchgeführt wurden usw. Natürlich müssen wir uns weiterhin fragen, ob unsere Moscheen heute die genannten Funktionen erfüllen. Und danach gleich eine weitere wichtige Frage anschliessen: Erfüllen unsere Häuser und die Orte, in denen unsere Familien leben, sozusagen als “Filialen” dieser Moscheen auch eine ähnliche Funktion? Wird überhaupt in unseren Häusern das Gebet (gemeinsam) verrichtet oder ist er ein Ort, in dem kaum Gebete verrichtet werden oder vielleicht bisher kein einziges Gebet verrichtet wurde? Weiterhin: Wird in unseren Häusern bzw. Familien Koran gelesen, über den Koran gesprochen und machen sich die Familienmitglieder Gedanken über die Offenbarung Allahs?



Auch wenn die Zeiten zur Zeit des Pharaos und der unterdrückerischen Götzendiener zur Zeit des Propheten Muhammad (s) mit uns heute nicht vergleichbar sind, ist es dennoch notwendig unsere Häuser zu Gebets- und Unterrichtsstätten umzufunktionieren. Wenn wir genau darüber nachdenken, haben wir kaum wirkliche Alternativen dazu. Deswegen müssen wir uns selbst engagieren und unser Haus zu einer Madschid und Madrasa machen.



Deswegen sollte unsere Formel auch heutzutage lauten: Transformiert die Häuser zu Masaadschid und Madaaris (H → M&M)!






ştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 10. Juni 2011

Allah redet mit Dir!

Der Koran wurde auf den Propheten Muhammad (s) herabgesandt. Allah ehrt ihn darin, in dem Er ihn z.B. mit „O Prophet“ („Ya Nabi“) (65:1) , „O Gesandter“ („Ya Rasul“) (5:67) anspricht. Manchmal ordnet Allah ihn an etwas zu übermitteln, indem Er die Anweisung „Sprich:“ offenbart!

Zwar ist die letzte Offenbarung auf den abschließenden Gottesgesandten (s) herabgekommen, aber Allah spricht darin das meist geehrte Geschöpf, den Menschen, an. Interessant ist, dass Er die Menschen dabei aber nicht einfach pauschal anredet. Die Anreden Gottes im Koran sind unterschiedlich und sehr differenziert. Der Grund liegt darin, dass die Menschen nun einmal selbst unterschiedlich sind. An einer Koranstelle drückt Allah diese Tatsache folgendermaßen aus „Sie sind nicht alle gleich“ (3:113). Dies ist natürlich gleichzeitig eine indirekte Aufforderung zur Differenzierung und gegen eine Pauschalisierung bei Anrede und Behandlung von Menschentypen oder Menschengruppen unsererseits. So finden wir in der Anrede Allahs nicht nur die Gläubigen, die angesprochen werden, sondern auch die Glaubensverweigerer, die Nachkommen Jakobs, die Leute, die bereits eine Schrift erhielten oder die Menschen insgesamt. Menschen werden natürlich aufmerksam und werden aufhorchen, wenn sie als Mitglieder einer bestimmten Gruppe angeredet werden. Der Koran ist meines Wissens die einzige göttliche Offenbarung bzw. die Heilige Schrift, die solch eine direkte Anrede benutzt und nicht nur um Vorschriften und Anweisungen zu übermitteln.

Besonders die Stellen im Koran, an denen Allah, der Allmächtige, die Gläubigen anspricht, sollten die Muslime aufmerksam lesen oder ihnen zuhören. Wenn man nämlich als Muslim den Glauben an Allah, die Gesandten und den Jüngsten Tag für sich beansprucht, müssten uns die Passagen, die mit „O ihr, die ihr glaubt...“ beginnen die größte Aufmerksamkeit bei uns erzielen. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn Allah in der Sure an-Nisa folgendes zu Bedenken gibt: „O ihr, die ihr glaubt, glaubt an Allah und Seinen Gesandten“ (4: 136). Anders ausgedrückt bedeutet dies „glaubt wirklich!“ und „Belegt den Anspruch eures Glaubens an Allah und Seines Gesandten, indem ihr folgendes macht...“.

Wir dürfen keinen Vers des gesamten Koran auslassen oder vernachlässigen, der für uns Menschen herabgesandt wurde. Aber besondere Aufmerksamkeit müssen wir walten lassen, wenn Allah die Gläubigen anspricht. Denn hier redet Allah mit uns bzw. mit Dir und teilt Dir die wichtigsten Dinge für Dein Leben und das Leben danach mit. Wäre es nicht eine großer Frevel die Ohren oder den Geist diesem gegenüber zu verschließen.

Samstag, 4. Juni 2011

„Mädchen sollte man kein Lesen und Schreiben beibringen,

weil sie sonst später Jungen Liebesbriefe schreiben könnten“.

Als ich ein kleiner Junge war, hörte ich diesen Satz von ein, zwei älteren Leuten in dem kleinen türkischen Ort, von wo ich stamme. Als kleines Kind verstand ich das nicht und hielt dies irgendwie als ein „Gebot des Islam“. In meinem Heimatort gibt es keinen mehr, der dies denkt und ausspricht und wahrscheinlich in der ganzen Türkei auch nicht. Dennoch mag es sein, dass es in einigen muslimischen Ländern – und nicht nur dort - immer noch diese Art von Vorstellungen gibt oder mindestens die Menschen es nicht nötig sehen, dass auch Mädchen in die Schule gehen sollten.

Man fragt sich unweigerlich als Muslim: „Wie ist konnte solch eine Ansicht in einem muslimischen Land entstehen, wenn dies weder aus der Lehre noch aus der (frühen) Geschichte der Muslime herrühren kann?“

Der erste Koranvers rief die Menschen (Männer und Frauen) mit „Lies!“ dazu auf Wissen, Bildung und Erkenntnis zu erlangen. Der Prophet (s) rief nach Erhalt der Offenbarung sowohl Männer und Frauen zum Islam ein und unterrichtete in der ersten islamischen Bildungsinstitution, dem Dar-ul Arqam in Mekka, in der ersten Zeit der Herabsendung der Offenbarung Männer und auch Frauen im Koran!

In Medina richtete der Prophet (s) eigens einen Tag ein, an dem er (s) mit den Frauen Unterricht durchführte. Aus den Quellen erfahren wir weiterhin, dass der Prophet (s) für die Unterrichtung mancher Frauen wie Fatima, der Schwester Omar al-Khattabs (ra, einen Lehrer, nämlich Habbab bin Arat (ra), zugeteilt hatte.

Gerade Aischa (ra), die in jungen Jahren in den Haushalt des Propheten (s) kam, wurde von ihm (s) selbst auf die beste Weise im Islam unterrichtet und erzogen. Da Aischa (ra) eine sehr gute und schnelle Auffassungsgabe und ein gutes Gedächtnis besaß und zudem mit hoher Intelligenz ausgestattet war, wurde sie bald ein leuchtendes Vorbild der Gelehrsamkeit für Frauen und Männer. Sie erweiterte ihr Wissen durch ihren Talent in Bereichen des Fiqh, der Geschichte, Genealogie, Dichtung, Medizin und Sternenkunde usw. Sie überlieferte mehr als 2200 Ahadith vom Propheten (s) und unterrichte Frauen und Männer noch fast 45 Jahre nach dem Tode des Propheten (s). Aischa (ra) war außerdem eine brillante Lehrerin, bei der große Gelehrte wie die Juristen Said b. Abu Atik und al-Qasim b. Muhammad Unterricht erhielten.

Aischa war aber nicht die einzige Gelehrte, die der Prophet (s) erzogen hatte. Auch Umm Salama (ra), Sawda, Hafsa (ra) oder Zainab (ra) waren als Lehrerinnen und Gelehrtinnen aktiv.

Die neueste Forschung zeigt durch die Auflistung von Gelehrtinnen und gelehrsamen Frauen im Islam mit konkreten Namen, dass diese Kette von gelehrsamen Frauen bis ins Mittelalter wahrscheinlich von der Zeit des Propheten (s) nicht abgerissen war. Schwester Katrin Klausing berichtet z.B. in ihrer kurzen Abhandlung auf ihrer Webseite (www.musafira.de) über islamische Gelehrtinnen. Sie schreibt: „Ibn Hajar selbst verweist auf 53 weibliche Gelehrte, bei denen er studierte, und as-Sakhawi gibt an, solche Zertifikate (Ijaza) von insgesamt 68 weiblichen Hadithgelehrten erhalten zu haben.“ Ibn Hadschar war ein großer islamischer Gelehrter, der u.a. einen Kommentar zu Sahih al-Bukhari verfasst hat. Zudem erwähnt Schwester Kathrin kurz einige Namen mit ihren jeweiligen Professionen.

Unsere Schwestern sollte an dieser Tradition der islamischen Gelehrtinnen anknüpfen und die Männer, ganz gleich, ob es ihre Väter, Ehemänner oder Brüder sind, sollten sie dabei motivieren und unterstützen.

Rüştü Aslandur, muslimehelfen


Freitag, 27. Mai 2011

Florence Nightingale oder Rufaida bint Sa'd al-Aslamiyya?

Als ich meiner Kollegin die Überschrift des Blogs vorlas, meinte sie spontan: „die erste kenne ich, aber wer ist die zweite Person?“. So wird es wahrscheinlich vielen gehen. Florence Nightingale hat man in der Schule mindestens im Englischunterricht mal durchgenommen. Sie gilt als die „berühmteste Krankenschwester“ der Neuzeit. Sie lebte in England des viktorianischen Zeitalters und galt als Pionierin der Kranken- und Gesundheitspflege. Ihre Motivation zu helfen, erwähnt sie einmal in ihrem Tagebucheintrag mit folgenden Worten: „Gott sprach zu mir und rief mich in seinen Dienst.“

Rufaida bint Sa'd al Aslamiyya (ra) wurde im 7. Jahrhundert in Yathrib als Angehörige des Stammes der Hasdrasch von der Linie der Bani Aslam geboren. Sie nahm mit ihrem Mann durch die Gespräche mit Musab bin Umair (ra) den Islam an. So waren sie eine der ersten, die vom Stamme der Bani Aslam Muslime wurden. Rufaida lernte von ihrem Vater Sa'd al-Aslami, der Arzt war, Medizin und Behandlungsmethoden. Sie widmete sich danach in der Stadt Medina der Gesundheits- und Krankenpflege. Sie richtete neben der Prophetenmoschee ein Zelt auf, in dem die Kranken behandelt wurden. Sie nahm zudem an den Schlachten von Badr, Uhud und Khandak teil und kümmerte sich um die Verletzte der Schlacht. Die Sirawerke berichten davon, dass als Sa'd bin Muadh (ra) ein Pfeil traf und der Prophet (s) die Gefährten anwies ihn in das Behandlungszelt von Rufaida zu bringen. Rufaida zog den Pfeil aus dem Körper von Muadh (ra), stoppte seine Blutung und behandelte seine offene Wunde. Als die muslimische Armee sich zur Schlacht von Khaybar vorbereitete, unterrichte Rufaida (ra) einer größeren Anzahl von Frauen in Erster Hilfe und in den verschiedenen Behandlungsmethoden. Die so ausgebildeten Frauen baten den Gesandten Allahs (s) um Erlaubnis in die Schlacht von Khaibar mitgehen zu dürfen. Der Prophet (s) erlaubte es ihnen mit den Worten „Mit dem Segen Allahs“. Diese „medizinische Einheit“ war den Muslimen zu Diensten und der Prophet (s) gab ihnen für ihren Dienst genauso einen Anteil an der Kriegsbeute wie den kämpfenden Einheiten. Der Prophet (s) verlieh einigen von diesen Frauen, die herausragendes geleistet haben, sogar eine Halskette als Zeichen der Ehre. Der Dschihad von Rufaida (ra) war es die Verwundeten zu versorgen und Kranke zu behandeln und zu pflegen. Sie zog mit ihrer mobilen Klinik dorthin, wo sie gebraucht wurde. Rufaida bint Sa'd al-Aslamiyya war nicht nur im medizinischen Bereich aktiv, sondern auch in anderen sozialen Bereichen. So kümmerte sie sich um die Armen und Waisen oder Menschen, die sich selbst nicht versorgen konnten. Rufaida (ra) gilt somit als die erste Krankenschwester des Islam. Wenn man aber fragen würde wer bekannter ist: „Florence Nightingale“ oder „Rufaida bint Sa'd al-Aslamiyya“, dann würden die meisten wahrscheinlich „Florence Nightingale“ antworten. Warum auch Muslime Rufaida bint Sa'd al-Aslamiyya nicht kennen, ist aber ein Nachdenken darüber wert. Vielleicht sollten Muslime einigen ihrer Krankenhäuser und medizinischen Ausbildungsinstituten den Namen dieser geehrten Gefährtin des Propheten (s) geben, damit ihr vorbildliches Leben bekannter wird. Oder sollten wir unsere Mädchen öfters Ruwaida nennen, damit sie nicht vergessen wird?


Rüştü Aslandur muslimehelfen

Freitag, 20. Mai 2011

“...Und senke deinen Flügel über die Gläubigen”

Allah weist unseren geliebten Propheten Muhammad (s) in dem Koranvers, der die Überschrift unseres Blogs bildet, an, Seinen gläubigen Knechten und Mägden mit Bescheidenheit und Barmherzigleit zu begegnen (s. Sura al-Hischr (15): 88). Diese Aufforderung gilt besonders Schutz- und Hilfsbedürftigen. Denn die Gläubigen sind Geschwister und deswegen gerade sie verpflichtet sich gegenseitig zu umsorgen und Last abzunehmen.


Allah prüft die einen mit Not und Drangsal und möchte, dass sie geduldig die Prüfungen, die Er ihnen gibt, durchstehen. Die Menschen, die in ihrer Nähe sind und die mit dem Bund des Glaubens mit ihnen verbunden sind, sollen nicht Zuschauer dieser Prüfung sein und sie nicht als Unbeteiligte allein überlassen. So sind Gläubige verpflichtet den in Not geratenen Unterstützung zukommen zu lassen. Die Bemühung um solche Hilfe wird bei Allah so betrachtet, als ob jemand tagsüber fastet und nachts im Gebet steht, so wie es der Prophet Muhammad (s) bemerkte: “Wer sich um alleinstehende Frauen und Bedürftige kümmert, ist so, als ob er ständig im Gebet stehen und tagsüber ohne Unterbrechung fasten würde. (Buhari). Das ständige Gebet und Fasten drückt die große Mühe und Geduld, die bei diesem Vorhaben notwendig ist, aus.


Und es ist bekannt, dass unser geliebter Prophet (s) gemäß dieser Aussage auch selbst sich sehr für die Witwen und älteren Frauen einsetzte.


Früher wie heute gibt es Menschengruppen, die besonders der Hilfe bedürfen, für die bei muslimehelfen mit einer Kampagne zu Hilfe aufgerufen wird. Bedürftige (alleinstehende) Frauen sind eine Gruppe. Mit den Projekten aus den Spenden werden Schwestern vor Armut, Ausbeutung, Missbrauch und Perspektivlosigkeit geschützt.


Wer nicht in der Lage ist ständig im Gebet zu stehen und tagsüber zu fasten, der solte sich wenigstens nicht die Belohung dafür entgehen lassen. Folgen wir also der Aufforderung unseres Herrn und senken wir unsere Flügel über unsere Schwestern...


Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Samstag, 14. Mai 2011

Frauen zur Zeit des Propheten (s)

Das 7. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung würde man nicht unbedingt als„zivilisiert“ bezeichnen. Von der Zivilisation war damals auch die Bevölkerung der arabischen Halbinsel abgeschnitten, wobei im Grunde nur ihre Händler Kontakte zur Außenwelt besaßen. Der Einzelne war in Stammesstrukturen eingebunden und es galt das Recht des Stärkeren. So ist es nicht verwunderlich, dass Frauen und sozial Schwache allgemein gesellschaftlich benachteiligt waren. Dennoch besaßen die von der Zivilisation fernab lebenden Araber auch Eigenschaften und Sitten, die ihre Ehrlichkeit, Loyalität, Freiheit und Großzügigkeit widerspiegelten.


Die arabische Stammeskultur beherbergte in der vorislamischen Zeit aber auch grausame Praktiken wie das Töten von Mädchen, um eine mögliche spätere Versklavung dieser in einem Krieg zu verhindern. So dachten sie die Ehre ihrer Frauen und Familie schützen zu können. Weiterhin konnte ein Mann eine uneingeschränkte Anzahl von Frauen heiraten oder Sklavinnen besitzen. Dabei gab es verschiedene „Heiratsformen“ wie z.B. die Ehelichung der Stiefmutter nach dem Tod des Vaters oder die Heirat der leiblichen Schwestern im Austausch usw.


Mit der letzten Offenbarung Allahs und Übertragung dieser Offenbarung in das praktische Leben durch den abschließenden Gesandten Gottes (s) veränderte sich mit der Zeit auch die Situation der Frauen. Als den Männern vor Allah gleichgestellte Geschöpfe, erhielten die Frauen mehr Selbstbewusstsein, Anerkennung und Rechte, das sich in den unterschiedlichen Bereichen des muslimischen Lebens und Gesellschaft auswirkte. So ist die folgendee Überlieferung bezeichnend, die Omar bin Khatab (ra) zugeschrieben wird: „In der vorislamischen Zeit galten die Frauen nichts unter uns. Als der Islam kam und uns Allah diesbezüglich aufmerksam machte, verstanden wird, dass sie Rechte über uns besitzen“ (Buhari, Libâs, 31; Tafsîr 66, 2). Diese Anerkennung der Rechte und das gestiegene Selbstbewusstsein führte bei den Gefährtinnen des Propheten (s) dazu, dass sie ihre Aufgabe und Verantwortung als Muslimas in der Gemeinschaft besser wahrnehmen konnten. Sie waren sich zudem der Tatsache bewusst, dass ihnen die Rechte nicht für die Auseinandersetzung zum Widerstreit mit den Männern oder ihren Familien gegeben war. Sie setzten diese Freiheit und Rechte für das wahre Ziel ein, nämlich den Wettstreit für das Gute voranzubringen - in diesem Sinne auch im Wettstreit für das Gute mit den Männern. Muslimische Frauen wurden vom Propheten (s) motiviert sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen wie der Bildung, Lehre, Wirtschaft, Medizinische Versorgung und sich sogar auf dem Schlachtfeld einzusetzen (in den nächsten Blogs werden wir uns inschallah an dieser Stelle auch mit einigen markanten Beispielen beschäftigen). Die Männer wurden durch die Offenbarung somit in der richtigen Verhaltensweise gegenüber ihren Schwestern im Glauben erzogen und konnten das lebendige Beispiel des Propheten Muhammad (s) nachahmen. Leider konnte dieser Zustand der angemessenen Behandlung der Frauen durch die Männer wie sie zur Zeit des Propheten (s) bestand, scheinbar nicht gehalten und gefestigt werden, wie uns die Überlieferung Abdullah Ibn Omars (ra) zeigt: „Wie hielten uns in der Zeit des Propheten zurück den Frauen (Schlechtigkeiten) zu sagen, ihre Rechte zu beschneiden und uns ihnen gegenüber grob zu verhalten, weil wir fürchteten, dass (dann) eine Offenbarung diesbezüglich hinabkommen könnte. Als aber der Prophet verstorben war, sagten wir ihnen gegenüber viel (verletzende) Worte und unser Verfehlungen ihnen gegenüber wurden größer.“ (Buhârî, Nikâh, 81).

Rüştü Aslandur, muslimehelfen


Freitag, 6. Mai 2011

„Prophetengefährten in Düsseldorf gesichtet“

Die Kette der Propheten (as) ist mit dem Siegel der Propheten (as) beendet. So wird nach dem letzten Gesandten Allahs (s) auch keiner mehr kommen, der eine Offenbarung Gottes empfangen wird. In diesem Sinne müssen wir alle dem letzten Propheten (s) folgen und ihn als Beispiel nehmen. Selbst zu Lebzeiten des Propheten Muhammad (s) war die Situation nicht anders: Auch die Zeitgenossen Muhammads (s) mussten dem abschließenden der Gesandten folgen und ihn zum Vorbild nehmen. Die Menschen, die dem Propheten Muhammad (s) folgten, werden Gefährten (ra) (Sahaba) genannt. Was zeichnet die Sahaba (ra) diesbezüglich aber aus? Es ist zunächst die Tatsache, dass sie die beste Gemeinschaft ihrer Zeit waren. Ist es darüber hinaus dann die bloße Feststellung, dass sie den Propheten (s) gesehen, an ihn geglaubt und eine gewisse Zeit mit ihm verbracht haben? Und somit auch ein besseres Verständnis der Offenbarung Allahs und die Praxis durch den „Koran auf zwei Beinen“ erhielten? Wenn dies der Fall wäre, hätte Allah sie damit nicht „bevorzugt“ und die nachfolgenden Generationen in einer gewissen Weise „benachteiligt“?

Leider haben wir nicht das Glück, dass der Prophet (s) uns mit seinen eigenen Händen erzieht, wie er (s) es bei seinen Gefährten (ra) getan hat. Wir besitzen nicht die Chance, Dinge, die wir über den Islam wissen wollen ihn direkt zu fragen und sichere und verbindliche Antworten zu erhalten.

Dennoch hat uns Allah auch in diesem Bezug nicht „benachteiligt“. Wir haben das größte Wunder, das Allah Seinem letzten Gesandten (as) geschickt hat - den Koran - unverfälscht zu unserer Verfügung. Wir haben zigtausende Berichte über unseren geliebten Propheten (s) und die Sammlung eines immensen Schatzes von Millionen von Abhandlungen über diese beiden Quellen von fast anderthalb Jahrtausend. Dies hatten die Sahaba ja nicht. Zudem haben wir auf der ganzen Welt tausende islamische Bildungseinrichtung wie Islamische Universitäten, islamwissenschaftliche Forschungsinstitute und Stiftungen. Und es gibt Millionen von hochmotivierten Islam-Studenten, gut ausgebildeten Imamen und brillianten islamischen Gelehrten, die sich tagtäglich intensiv mit dem Islam befassen.

Genügen diese Voraussetzungen nicht, den Islam richtig bzw. gut verstehen zu können? Mir ist so, als ob ich einen Einwand hören würde: Verstehen ist nur die Voraussetzung für den eigentlich wichtigeren Schritt, nämlich die Umsetzung. Das ist völlig richtig. Aber auch dazu sind die Voraussetzungen da. Wir haben als Angehörige einer zahlenmäßig kleineren Gesellschaftsgruppe selbst in diesem Land die Möglichkeit uns frei zu organisieren und den Islam zu praktizieren. Das zeigen alleine die bestehenden 2000 Moscheen und islamischen Vereine. Was fehlt also? Wir müssen die Qualität und das Niveau sowohl in der Anstrengung beim Verständnis (Lernen und Lehren), als auch der Umsetzung (praktischen Anwendung des Gelernten) erhöhen. Und dies geht natürlich nur in einer islamischen Gemeinschaft, die sich genau das zum Ziel gesetzt hat.

Als letztes müssen wir dann noch ein (anderes) Verständnis entwickeln, dass jeder von uns die Verantwortung besitzt ein Sahabi d.h. ein Gefährte seines eigenen Zeitalters und seiner Umgebung zu werden. Mit diesen Voraussetzungen hat jeder, auch nach dem Tode des Propheten Muhammad (s), die Möglichkeit ein „Prophetengefährte“ zu werden. Dann könnte bald eine Schlagzeile, wie die Überschrift dieses Blogs, lauten: „Prophetengefährten in Düsseldorf gesichtet“! Selbstverständlich dann nicht nur Düsseldorf.


Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 29. April 2011

Bloß ein Tropfen auf den heißen Stein?

Es gibt vielfältige Gründe für Armut und Armut tritt als Phänomen in einigen Ländern, besonders im asiatischen und afrikanischen Kontinent, stärker und struktureller auf. Armut kann das Ergebnis von sozialer Benachteiligung, einem verwehrten Marktzugang, der fairen Handel verhindert, ungünstigen klimatischen Bedingungen und Ausbeutung durch eine einheimische korrupte Elite und (westliche) Unternehmer sein. Natürlich kann Armut, wenn es nicht strukturell ist, auch persönliche Gründe wie z.B. Tod oder Wegfall des Ernährers, Krankheit oder Verlust des Unterhalts haben.
Die Armutssituation der Menschen überall auf der Welt, kann durch zwei Maßnahmen bekämpft und aus der Welt geschafft werden: Gerechtigkeit und Güte.
Es ist deswegen interessant, was Allah uns im folgenden Koranvers mitteilt: „Allah gebietet Gerechtigkeit, gütig zu sein...“ (16:90). Die koranischen Schlüsselbegriffe in dieser ayah sind 'adalah (Gerechtigkeit) und ihsan (Güte).
Allah ist nicht zufrieden damit, dass Ungerechtigkeit begangen wird und Ungerechtigkeit herrscht. Er lässt es aber zu, weil dies auch ein Teil der Prüfung in diesem Leben ist. Er will aber, dass wir um äußerste Gerechtigkeit bemühen und dies in allen Bereichen unseres Lebens umsetzen. Allah selbst ist der absolut Gerechte (al-'Adl) und wird niemals - weder im Diesseits, noch im Jenseits - ungerecht handeln. Allah sieht jeden, der Unrecht begeht und wird dies vor Seinem Göttlichen Gericht bringen.
So sieht Er die Despoten wie Ben Ali aus Tunesien, dessen Frau 1,5 Tonnen (!) Gold von der Zentralbank entwendete, Er sieht den Potentaten Mubarak, der sich in seinen Herrschaftsjahren unrechtmäßig am Besitz seines Volkes mit etwa 70 Millarden Euro bereicherte und Er weiß, dass Gaddafi über 150 Tonnen Gold gehortet hat und mehr als 30 Milliarden auf den Konten der Banken in der ganzen Welt für sich selbst und seine Familie auf die Seite geschafft hat. Allah sieht diese Diktatoren, die sich eine „Kleptokratie“ geschaffen haben und wird sie am Jüngsten Tag zur Rechenschaft ziehen.
Man fragt sich natürlich unweigerlich: Wäre die Situation armer Menschen in den jeweiligen Ländern nicht erspart geblieben, wenn das gestohlene Geld im Land investiert worden wäre? Hinter diesem Hintergrund ist es verständlich, wenn Allah sogar bei einer Zuneigung gegenüber solchen Despoten uns Strafe androht (s. Koran 11:113).
Zur Gerechtigkeit gehört es dazu, dass sie zudem keinen aussparen darf und jeden Menschen einschließen muss – unabhängig von Rasse, Herkunft, Geschlecht, Alter oder Religion (s. Koran 4:58)!
Armut ist vermeidbar durch das Umsetzen von Gerechtigkeit ('adalah). Weil aber einige in einem fast gigantischen Maß ungerecht und unterdrückerisch handeln, reichen die Bemühungen zur Gerechtigkeit der anderen für die bedürftigen Menschen nicht aus. Deswegen ist es notwendig, dass Gläubige nicht nur die Mindestanforderung zur Gerechtigkeit erfüllen. Sie müssen darüber hinaus Bedürftigen gegenüber gütig sind (ihsan praktizieren), damit die Armut nicht noch größere Ausmaße annimmt.
Gerade heute rief z.B. ein Bruder bei uns an, der ein Geschäft für Kinderbedarf betreibt. Er wollte von jedem Artikel, das er verkauft, einen gewissen Betrag (1000-1500 Euro pro Monat ) für Waisenkinder spenden. Das ist Güte.
Die Arbeit von muslimehelfen und auch die vielen kleinen Spenden unserer Unterstützer sind also kein „Tropfen auf den heißen Stein“. Sie sind notwendig, um Gerechtigkeit einzuüben und die Ungerechtigkeit ein wenig zu verringern. Und jeder einzelne, dem geholfen wird, ist glücklich und froh einer Notlage entkommen zu sein.
Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 22. April 2011

Was ist das Geheimnis des Erfolgs?

In der Geschichte haben die Personen, die Wissen besaßen und die, die sich für Sache mit ganzer Kraft einsetzten, einen besonderen Stellenwert unter den Menschen genossen. In den Gesellschaften, wo dies nicht der Fall war, schadeten die Menschen sich selbst und konnten keinen Profit aus diesem Potential ziehen. Kulturen und Zivilisationen entstanden aus dem Wissen und deren Anwendung, und das Fortkommen einer Gesellschaft war zu einem wesentlichen Teil auch dem Einfluss des Denkens, Lernens und des Anwendens als eine unzertrennbare Einheit, sei es in der Technologie, den Künsten und der Industrie und der Verwaltung, zu verdanken. Das dies so ist, kann als eine Art Naturgesetz des materiellen und des geistigen Lebens betrachtet werden. Der einzige Weg im Leben, um ein Ziel zu erreichen, ist es, Wissen zu erwerben und sich einzusetzen. Die Individuen und die Völker, die dieses erkannt haben, sind gestern wie heute in der Lage Einfluss und Macht auszuüben und voranzukommen. Um im Diesseits bei irgendeiner Angelegenheit ein Ergebnis zu erzielen und Erfolg zu haben, ist die wichtige Voraussetzung, sie bewusst und den Regeln entsprechend zu wünschen. Und dies setzt zwangsweise ein Wissen und ein Handeln voraus.

Wenn die Dinge, die der Mensch unternimmt, seine Absichten und Ziele nur auf das Diesseits ausgerichtet sind, dann ist dem obigen nichts mehr hinzuzufügen. In diesem Sinne gibt es keinen Unterschied zwischen dem Gläubigen, dem Agnostiker und Glaubensverweigerer.

Wenn der Mensch seine Wünsche, Gedanken und sein Ehrgeiz nur auf das Diesseits ausrichtet, wird ihn das egoistisch und individualistisch. Er wird seine Seele, die für die Ewigkeit aus ist, verkümmern lassen. In den Gesellschaften, das den Glauben an das Jenseits verloren haben, wird sich keine Opferbereitschaft, soziales Verhalten. Hilfsbereitschaft, Unterstützung und ähnliche Dinge entwickeln und wenn sie vorhanden waren, dann werden sich verringern. In solchen Gesellschaften machen die Menschen machen Pläne und Projekte wie sie die anderen am besten ausnutzen und effektivsten von ihnen profitieren können.

Menschen, die von dem Jenseits überzeugt sind, erhoffen sich hingegen nicht nur materielle Ergebnisse. Sie haben Sorgen, ob sie mit den Taten und Handlungen, die sie unternehmen, die Zufriedenheit ihres Herrn erlangen oder nicht. Wenn ein Mensch in seinen Absichten und Gedanken solche Dingen keinen Platz einräumt, wird er im Jenseits auch nichts erwarten können. Denn es heißt im Heiligen Koran: „Dem, der die Ernte des Jenseits begehrt, vermehren Wir seine Ernte; und dem, der die Ernte dieser Welt begehrt, geben Wir davon, doch am Jenseits wird er keinen Anteil haben.“ (42:20)

Mit der unterschiedlichen Bewertung des Jenseits' ist auch verbunden, dass man auf Dinge des Diesseits zu verzichten bereit ist, was materiell ausgerichtete Menschen als töricht ansehen mögen. Der Gläubige richtet sich aber nach dem koranischen Maßstab, der heißt: „..wa’l akhiratu khayran laka minal uulaa...“ „und das Jenseits ist besser und bleibender“ (87:17). Klüger und weise ist es also, in etwas Bleibendes zu investieren und den bleibenden Erfolg im Auge zu haben.

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 15. April 2011

„Und tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft...“

So beginnt der Koranvers 191 in der Sura Al-Baqara. Es ist einer der Koranverse, die am meisten von Islamgegnern oder Islam- bzw. Muslimhassern zitiert werden. Damit möchten sie belegen wie aggressiv, intolerant und gewaltbejahend der Koran bzw. der Islam ist. Passt ja auch irgendwie in das allgemein verbreitete Bild vom Islam und den Muslimen, das mit Terror, Gewalt und Unterdrückung in Zusammenhang gebracht wird. Solche Leute wollen uns glauben machen, dass das Töten eines „Ungläubigen“ für Muslime genauso Pflicht ist wie z.B. das fünfmalige Gebet.

Nicht nur eine absurde Vorstellung, sondern eher ein Fall für den Psychiater.
Seit über 1.400 Jahren leben Christen, Juden und Andersgläubige in den muslimischen Kernländern mit Muslimen zusammen. Entweder haben die Muslime und ihre Führungen in dem anderthalb Jahrtausend des Zusammenlebens den Koran völlig falsch verstanden und praktiziert oder diesen besagten Menschen und ihren Organisationen geht es um etwas anderes.

Weiterhin bringen Fakten der Geschichte und selbst oberflächliche Studien ein anderes Ergebnis zutage: Es sind mehr Muslime getötet worden in den letzten Jahrzehnten (z.B. mehrere zehntausend Zivilisten im Irak und Afghanistan) als umgekehrt. Der letzte Genozid auf europäischem Boden wurde an Muslimen (8000 Bosniaken in Srebenica) verübt. Auf was haben sich diese Leute berufen als sie die Muslime getötet haben? Es geht hier nicht darum, die von Muslimen verübte Morde zu verschleiern oder mit dem Islam begründete Terrorakte zu relativieren. Es geht eher darum ein falsches Bild zurechtzurücken und einen sich weiter vertiefenden Hass gegen den Islam und die Muslime zu entlarven.

Ein Student der Islamwissenschaft im 1. Semester wird der Zusammenhang der oben genannten Verse deutlich, wenn das Fach Koranexegese (Tafsir) besucht. Denn da wird sein Dozent ihm die Regeln der Exegese erläutern. So wird dieser ihm die Bedeutung der eingangs erwähnten Stelle mit der folgenden Koranpassage im Kontext erklären: „Und kämpft auf Allahs Weg gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht! Allah liebt nicht die Übertreter. Und tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft ….Wenn sie jedoch aufhören, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig“ (2:190ff). Damit wird auch der historische Zusammenhang ersichtlich, bei dem es um die Verteidigung des Lebens der Muslime zur Zeit des Propheten Muhammad (s) ging, die verfolgt und getötet wurden. Zudem bin ich mir auch aufgrund dieser korrekten Erklärung der Bedeutung sicher, dass die gegenwärtigen Auswüchse der Entstellung des Islam und das unrechtmäßige Töten von Unschuldigen und Zivilisten bald aufhören wird. Dafür sind auch eindeutige Anzeichen vorhanden.

Was aber bleibt und weiter wirken wird, ist die Saat des Hasses der Islamhasser, auf dem nichts Gutes gedeiht. Zudem bleibt die Frage, aus welchem Grund muslimische Zivilisten massiv durch das Militär westlicher Staaten getötet werden und wann das aufhören wird?
Muslime im Westen brauchen sich nicht verstecken und können die vielen guten Beispiele erwähnen, die Gutes aus der Überzeugung des islamischen Glaubens leisten. muslimehelfen ist z.B. ein Paradebeispiel dafür, dass der Islam und die Muslime Menschenleben retten und nicht töten. Denn die Muslime deuten das koranische Prinzip seit Jahrhunderten richtig, das da lautet: „...Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält...“ (5:32)

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 8. April 2011

Gehört der Islam nach Deutschland?

Bei der Auseinandersetzung um dieses Thema geht es ja unterschwellig um die These: Wir brauchen den Islam hier nicht, weil er uns nichts nützt.

Dass der Islam Zivilisationen und Kulturen nicht nur beeinflusst, sondern auch begründet und entwickelt hat, mag manchen oberflächlich gebildeten Nichtmuslim entgangen sein. Das ist nachvollziehbar und z.T. auch entschuldbar.

Kennen wir Muslime die Errungenschaften unserer Religion in Kultur und Zivilisation?
Muslimen ist hier und da bekannt, dass die Übersetzungen und Weiterentwicklung z.B. des griechischen, indischen und chinesischen Wissenschaftserbe stattgefunden hat. Durch dieses Wissen, das hauptsächlich über Spanien und Sizilien Eingang nach Europa fand, konnte ja erst die Renaissance in Europa entstehen.

Aber es gibt ein weiteres wichtiges Merkmal des Islams, das einen Teil der islamischen Zivilisation ausmacht: Das Stiftungswesen.
Die Gründung von Stiftungen geht auf die Aufforderung im Koran zurück, dass der Gläubige spenden soll. Zudem hat unser Prophet (s) uns die frohe Botschaft gegeben, dass ein Muslim bei bestimmten Spenden über den Tod hinaus Belohnung erhält.

Stiftung (arab. waqf, Mz. awqaaf) wird vom arabischen Verb „waqafa“ abgeleitet, das auf Deutsch „festsetzen“ und „hindern“ bedeutet. Mit dem Stiften eines waqf setzt man es für die dauerhafte Nutzung der Allgemeinheit fest bzw. man verhindert die Veräußerung.
Die Praxis der awqaaf führte der Prophet Muhammad (s) ein, indem er selbst z.B. Dattelplantagen als Stiftung hergab. Seine Gefährten (as) taten es ihm gleich. Bis heute richten sich die Muslime weltweit nach dieser Sunna.
So kann ein waqf ein als Stiftungsgut eingetragenes Stück Land sein, eine Schule, eine Moschee, eine Brücke, ein Brunnen, ein Waisenhaus usw. Selbst für Tiere, die im Winter Fressen benötigten, wurden Stiftungen durch Muslime gegründet.

Die islamische Kultur wurde derart vom Stiftungswesen beeinflusst, dass man sogar regelrecht im Islam von einer Stiftungskultur sprechen kann. Man kann ohne Übertreibung behaupten, dass die Muslime bzgl. Umfang und Qualität das Stiftungswesen zum Höhepunkt in der Menschheitsgeschichte entwickelt haben. Gerade das letzte islamische Großreich der Osmanen, die eigens ein Ministerium für Stiftungen gründeten, gibt Zeugnis dafür ab.

Muslimehelfen fördert die awqaaf-Kultur im Islam. Projekte wie Brunnen, Ackerland oder Waisenhäuser können oft als Waqf eingetragen werden und werden somit unveräußerlich. Damit wird der regelmäßige Unterhalt und die Fortführung der aufgebauten Projekte sichergestellt.
Zur Zeit ist das Waisenhaus in Indonesien an der Reihe.Wer sich an dieser waqf beteiligen möchte, hat noch die Gelegenheit dazu (waqf für die Waisen). Die Belohnung dafür im Jenseits ist groß und der Beitrag für den Islam wichtig.
Sowohl die Religion, als auch die Zivilisation des Islam kann Nutzen für die Menschen in Deutschland bringen. Dieses darzustellen und mit der Praxis zu belegen ist die Aufgabe der Muslime in Deutschland.

Rüştü Aslandur, muslimehelfen


Freitag, 1. April 2011

Nach dem Tod hinaus

Der Tod ist ein fester Bestandteil des Lebens. Als Muslime sehen wir den Tod als Übergang in das eigentliche, dauerhafte Leben – in die Akhira.

Die meisten von uns erträumen sich ein sorgenfreies Leben: Viel Geld, gutes regelmäßiges Einkommen, ausgesorgt zu haben und all das tun und zu lassen, was man möchte. Viele von uns interessiert deswegen „brennend“ wie man Millionär wird. Tatsächlich gibt es auch einige wenige Menschen auf der Welt, die sich in dieser finanziellen Situation befinden. Einige von ihnen haben dies erreicht, weil sie sich mehr als die anderen angestrengt oder richtig investiert haben.

Ähnlich verhält sich es sich mit der Situation im Jenseits: Wer sich anstrengt und auch in die richtigen Dinge investiert, wird – inschallah – im ewigen Leben „ausgesorgt“ haben. Sollten wir als Muslime nicht stark daran interessiert sein, in was wir im Diesseits investieren müssen, damit wir es im Jenseits besser haben?

Ich habe eine „todsichere“ Investitionsanlage:

In den letzten Wochen habe ich und meine Kollegin Emha auf unseren Blogs und auch auf der muslimehelfen-Webseite oder in der mh-zeitung an die Bedeutung der Waisenhilfe im Islam erinnert. Welche Bedeutung die regelmäßige Unterstützung als Wali besitzt, habe ich bereits auch in meinem Blog erläutert.
Eine wichtige Verbindung zwischen der regelmäßigen Waisenhilfe und der Nachhaltigkeit von Waisen-Projekten möchte ich heute aufzeigen: Je mehr Walis wir haben, desto langfristiger und nachhaltiger können wir die Waisen-Projekte wie z.B. die bereits gebauten Waisenzentren durchführen.

Nachhaltige Unterstützung der Waisen bedeutet, sie mit Bildung zu versorgen, damit sie später ohne Hilfe von außen auf ihren eigenen Füßen stehen können. Das bedeutet aber auch, dass sie selbst später inschallah finanziell stabile Familie haben werden. Der Armutskreislauf wäre so durchbrochen.

Was ich selbst in den Projektländern miterlebt habe, ist, dass ehemalige Waisen später als Freiwillige oder als hochmotivierte Angestellte bei den zukünftigen Waisen-Projekten mitwirken. Das ist ein weiteres Plus bei längerfristigen Projekten.
Das Tolle als Wali ist zudem, dass die Sadaqa als eine sog. Sadaqa al-Dscharija gezählt wird. Diese Art der Spenden stützen ja die Projekte, die jahrzehntelang bestehen bzw. Generationen für die Waisenkinder zur Verfügung stehen. Das ist Investition, die über den Tod hinaus Belohnung bringt.
Dies reicht wahrscheinlich auch für eine Villa mit Swimmingpool und 365 Tage Sonne im Jahr gleich in der Nähe des Propheten Muhammad (s).
Ist das nicht eine lohnende Investitionsanlage?

Rüstü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 25. März 2011

Wer kennt diesen Jungen?

Erinnert ihr euch an den Jungen auf unserem Flyer für die Woche der Waisen, der auch auf der mhz abgebildet ist? Der Junge, der seine Hand ausstreckt und über ihm der Slogan der diesjährigen Woche der Waisen „Hand in Hand ins Paradies“ steht.
Vor fast genau zwei Jahren war ich in dem Waisenhaus, in dem dieser Junge lebt. Der kleine, süße Junge heißt Hamdi und ist inzwischen 5 Jahre alt. Er lebt in der Hauptstadt des zentralafrikanischen Landes Burundi, in Bujumbura. Hamdi ist Vollwaise und wird im Asia-Waisenhaus betreut.
Hamdi wurde als Baby vor einer Moschee ausgesetzt. Die Leiterin des Waisenhauses Asia, die mit Liebe und Güte, schon seit Jahren die Kinder versorgt, war früher eine Geschäftsfrau. Sie kümmerte sich, während sie ihr Geschäft betrieb, nebenbei um Straßenkinder. Eines Tages gab sie ihr Geschäft auf und versorgt nun mit ihrer jungen Helferin die Kinder in dem von ihr gegründeten Waisenhaus. Sie erzählte uns auch, dass wenn ein Kind vor eine Moschee gebracht wird, es ein Kind von einer muslimischen Mutter ist. Die muslimischen Findelkinder nimmt „Mama Asia“ bei sich seither auf, wobei die Kapazität des Waisenhauses, damals als ich dort war, mit über 40 Kindern schon überschritten war. Manche der Kinder hatten kein Bett und mussten auf einer Behelfsmatratze auf dem Betonboden schlafen. Auch, dass fast alle Kinder Kleider vom gleichen Stoff bzw. Muster trugen, machte mich ein wenig traurig. Vielleicht deswegen, weil wir als Mitteleuropäer gewohnt sind, dass sich jeder „individuell“ kleidet. Bei unserem Besuch gab es auch zu Ehren unseres Besuchs ein „Festessen“ mit Aqiqafleisch von muslimehelfen. Das Festessen bestand aus dem in großen Töpfen zubereiteten Ziegenfleisch, das auf offenem Feuer gekocht wurde und Reis und einem Softgetränk. Die Kinder haben sich über dieses geschenkte Essen sehr gefreut und man merkte, dass sie dieses Essen nicht jeden Tag bekamen. Vor dem Essen wuschen sich Kinder auch gemäß der Sunna und den Hygieneregeln ihre Hände. Da es im Hof kein fließendes Wasser gab, schlugen wir Schwester Asia vor, sie solle in Absprache mit dem Vermieter einen Wasserhahn anbringen. So konnte das mühsame Geschirrwaschen durch die Frauen und Kinder viel leichter und sicherer bewältigt werden und die Kinder bekämen gleichzeitig bessere hygienische Bedingungen. Darüber hinaus wollten wir bei der Finanzierung neuer Betten behilflich sein.
Hamdi, der nicht weiß, wer seine Eltern sind und dort mit anderen Kindern aufwächst, die ein ähnliches Schicksal mit ihm teilen, wird wahrscheinlich erst in einigen Jahren verstehen, von wem das Waisenhaus unterstützt wird. Aber ich bin mir sicher, dass er Bittgebete für diejenigen sprechen wird, die ihn und die anderen Waisenkinder unterstützen. Vielleicht macht er ja Dua, indem er Allah darum bittet ihn mit den Spendern „Hand in Hand ins Paradies“ zu lassen. Natürlich wird man als Wali der Waisen in die Bittgebete, die Hamdi möglicherweise spricht, eher eingeschlossen werden.

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 18. März 2011

Die Mutter des meistgeliebten Menschen gestorben

Gestern jährte sich der Todestag der Mutter unseres geliebten Propheten (s). Der Prophet (s) wurde mit dem Tod seiner Mutter in seinem sechsten Lebensjahr zu einem Vollwaisen. Allah hat ihm dieses Schicksal als Waisenkind wahrscheinlich auch deswegen zugeteilt, damit er selbst diese Situation durchleben und auf die beste Weise als Beispiel für die Waisenfürsorge dienen kann.
In der Zeit vor dem Islam war es üblich, die Güter des Waisen zu beschlagnahmen und für sich zu nutzen. Gegen die Unterdrückung der Waisenkinder wehrte sich kaum jemand. Es galt das Recht der Stärkeren, was sich heute in manchen Gegenden der Welt kaum verändert hat.
Es wird überliefert, dass der Offenbarungsanlass der Sure Al-Maun (Nr. 107) mit einem der Führer der Quraisch, Abu Dschahl, zusammenhängt. Dieser weigerte sich einem Waisen sein rechtmäßiges Eigentum auszuhändigen. Das Waisenkind wandte sich deswegen an den Propheten (s), worauf Abu Dschahl daraufhin dem Waisen sein Eigentum aushändigen musste.
Zudem sehen wir an der Geschichte von Anas bin Malik (r.a.) ganz gut, wie der Prophet (s) mit Waisen umgegangen ist. Die Mutter von Anas (r.a.), Ummu Sulaym, gab ihren Sohn nach dem Tod ihres Mannes in die Dienste des Propheten (s). Der Prophet (s) akzeptierte das Angebot der Mutter und nahm den klugen Anas (r.a.) in seine Obhut. Anas befand sich dann lange Jahre in den Diensten des Gesandten Allahs (s). In dieser Zeit behandelte der Prophet (s) Anas (r.a.) wie einen eigenen Sohn. Anas (r.a.) erfuhr niemals eine grobe Behandlung durch den Propheten (s), noch schimpfte er (s) mit ihm. Der Gesandte Allahs (s) hielt sogar seine Frauen mit den Worten „Lasst den Jungen“ zurück, wenn Anas etwas angestellt hatte. Dies bestätigt Anas b. Malik (r.a.) selbst in einem Hadith: „Ich war neun Jahre in den Diensten des Gesandten Allahs (s), ich habe [in dieser Zeit] nie erlebt, dass er zu mir sagte: ‚Warum hast du [nur bloß] das gemacht’ oder dass er mich wegen einer Sache, die ich getan hatte, tadelte.“ Anas (r.a.) war nicht der einzige Waise, um den sich der Prophet (s) kümmerte. Asad b. Zurara (r.a.) verfügte in seinem Sterbebett, dass der Prophet (s) sich um seine drei Töchter kümmern sollte. Auch für diese Mädchen war der Prophet (s) wie ein Vater und verheiratete als sie zu jungen Frauen herangewachsen waren.
Dieses beispielhafte Verhalten des Gesandten Gottes (s) wurde auch von den Frauen des Propheten (s) und seinen Gefährten zum Vorbild genommen. Vieler dieser übernahmen die Versorgung und Erziehung der Waisen und sorgten auch in anderen Belangen um sie.
Nicht nur in der Zeit des Propheten Muhammad (s) und seiner Gefährten gab es bedürftige Waisenkinder. Auch heute leben überall Kinder, die ihren Versorger verloren haben. Da im Islam der Glaube an Gott und die gute, wohltätige Tat untrennbar miteinander verbunden sind, zählt auch die Unterstützung von Waisen als Gottesdienst bei Allah.
Eilen wir als Muslime Waisenkinder - entsprechend dem Wort Gottes und dem Beispiel unseres Propheten (s) zur Hilfe. Nehmen wir unseren geliebten Propheten Muhammad (s) als Vorbild!

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 11. März 2011

10.000 Euro Gehalt im Monat - garantiert!

Kennt ihr diese Art von Anzeigen? Ihr habt sie bestimmt schon mal gesehen oder irgendwie mitbekommen. Diese versprechen einem das Blaue vom Himmel. Die meisten wissen aber, dass solche Anzeigen unseriös sind. Ernsthafte Menschen tun sie mit einem Lächeln ab, weil sie wissen, dass solche Versprechen kein Mensch einhalten kann.
Oft vergessen wir aber, dass Allah, der Herr und Schöpfer des Universums und Der, Der alle Schätze dieses Universums in Seinen Händen hält, all Seine Aussagen und Versprechen in der Lage ist einzuhalten. Und sie auch einhalten wird!
Der Prophet (s) gibt uns z.B. in einem Hadith die freudige Botschaft, dass der Mensch für jede gute Tat mit einer Belohnung „zwischen 10- und 700-fach“ belohnt wird (Buhari und Muslim). Die Höhe hängt je nach Reinheit der Absicht und des Einsatzes ab. Aber Allah teilt uns im Koran mit folgender ayah darüber hinaus mit, dass die Belohnung noch mehr sein kann: „…Wahrlich, den Geduldigen wird ihr Lohn (von Allah) ohne zu rechnen gewährt werden.“ (39:10).
Wir sind nun im siebten Jahr der Woche der Waisen (WdW), die von muslimehelfen initiiert wurde –alhamdulillah.
Nahezu 700 freiwillige Helfer sind bei uns gemeldet, manche unterstützen uns schon mehrere Jahre durch ihre freiwillige Arbeit. Und es sind auch hier die kleinen „unspektakulären“ Hilfen, die in ihrer Summe etwas bewegen. Eigentlich genügt bereits die aufrichtige Absicht, damit daraus tatsächlich eine Aktion entsteht. Und das Gute: Allah belohnt bereits das.
Wir wissen durch unseren geliebten Propheten (s), dass wir „kleine“ Taten, die für Allah unternommen werden, nicht geringschätzen sollen. Denn was sie am Ende bewirken und welchen Wert sie dann bei Allah tatsächlich besitzen, können wir eigentlich nicht überblicken.
Um auch aber kleine Aktivitäten durchzuführen, muss man planen. Ohne Planung und Organisation wird eine Sache schwieriger werden. Die folgenden Fragen können helfen:
1. Was kann/will ich machen?
2. Wer kann/ will mich dabei unterstützen
3. Wo kann /will ich die WdW-Veranstaltung durchführen
Teilt uns bitte mit, wenn ihr eine Veranstaltung durchführen wollt. Wir veröffentlichen dies in unserem Veranstaltungskalender inschallah und laden die Leute evtl. per Brief und per Email in eurer Umgebung dazu ein. Falls ihr weitere Fragen habt, stehe ich gerne zur Verfügung (aslandur@muslimehelfen.org)
Das diesjährige Hauptziel der WdW ist es, das Waisenhaus in Rumonge (Burundi) fertigzustellen und bald mit dem Bau des Waisenzentrum in Garut (Indonesien) zu beginnen.
Bitte helft mit, Allah wird es euch zigfach lohnen – garantiert!
Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 4. März 2011

Interessiert das noch jemanden?


Heute habe ich meinen „Blog-Tag“ und ich tue mir schwer damit – und das nicht zum ersten Mal. Nicht, dass ich mit den anvisierten Themen nicht zurechtkommen würde oder ich das heutige Thema oder die früheren Themen als unwichtig empfinden würde, also Motivationsschwierigkeiten hätte. Nein, das ist nicht der Grund! Meine Schwierigkeit rührt daher, weil ich merke, dass wichtige Themen nicht unbedingt von Interesse sind. Woran liegt das? Sind wir alle mittlerweile so abgestumpft, dass für uns nur Themen und Dinge „cool“ sind und uns interessieren, wenn sie neu, dramatisch oder tragisch, lustig oder „richtig abgefahren“ sind?

Dass Menschen tagtäglich Hunger haben, Millionen von Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser besitzen, (nicht nur) Waisenkinder betteln müssen und ausgebeutet werden usw. lockt keinen mehr hinter dem Ofen hervor.

Wie viele interessiert es z.B., dass nächste Woche die Woche der Waisen beginnt und wir damit auf das Schicksal der Waisenkinder aufmerksam machen wollen? Ist es für die Leser von Interesse, dass wir mehr als 1200 Waisenkinder unterstützen und alhamdulillah bisher 3 Waisenzentren fertig gebaut haben, sich eines im Bau befindet und ein weiteres in Planung ist? Wahrscheinlich ist das kaum von Interesse, als dass es ein „Gefällt mir-Klick“ bei Facebook „verdient“ hätte.

Ach ja: Mein Thema für heute war das Thema „Wali“. Das ist jemand, der sich als Beschützer, Betreuer und Unterstützer für Waisen einsetzt. Ich wollte die wunderbare Möglichkeit erwähnen, dass man als Wali auch mit kleinen regelmäßigen Beträgen Waisenkindern mittels muslimehelfen eine bessere Zukunft bieten kann (http://www.muslimehelfen.org/kampagne/woche-der-waisen/spendenformular.html). Dann wollte ich schreiben, warum man sich keine Waisenkinder bei muslimehelfen „aussuchen“ kann.

Solche Gedanken wollte ich durch paar Koranverse und Ahadith stützen und bekräftigen. Aber ich frage mich halt „Interessiert das noch jemanden?“

Vielleicht liegt es ja auch nur an mir selbst, dass ich den Inhalt meines Blogs nicht interessant genug darstellen kann und ich nicht wirklich in der Lage bin die Wichtigkeit meines Themas zu vermitteln...


Rüstü Aslandur muslimehelfen