Freitag, 29. Juli 2011

Hätte ich doch....

UNSER FREITAGS-BLOG IST seit August 2011 UMGEZOGEN:
http://www.muslimehelfen.org/kategorien/freitags-blog

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Der Ramadan steht vor Tür. Nur noch sehr wenige Tage zum Ramadanbeginn - die Ramadan-Spannung steigt. Für den einen ist es die Gemeinschaft, für den anderen die viele Belohnung, die man in ihr bekommen kann und für den dritten die Freude durchgehalten zu haben, die den Ramadan so besonders macht.

Je besser man sich auf den Ramadan vorbereitet, desto mehr Segen und größeren Ertrag kann man von diesem König der Monate erhalten. Aus diesem Grund wollte mit euch ein paar Vorschläge zur Vorbereitung teilen:


  1. Die mentale Vorbereitung im Geiste ist wahrscheinlich das Wichtigste, was vor Ramadanbeginn unternommen werden sollte. Dies macht man am Besten mit einem Dua, so wie unser geliebter Prophet (s): „O Allah lass uns den Ramadan erreichen...“. Zur mentalen Vorbereitung gehört es auch, dass wir den Ramadan und das Fasten darin nicht als eine Routinehandlung betrachten. Das hilft uns den Ramadan um Allahs Willen zu leben.

  2. Die vorige Analyse der eigenen negativen Charaktereigenschaften ermöglicht uns die Chance diese schlechten Eigenschaften im Ramadan anzugehen und daran zu arbeiten. Aufgrund der gesegneten Zeit und der Atmosphäre im Ramadan werden die Bemühungen inschallah größeren Erfolg besitzen.

  3. Die richtige Absicht für den Ramadan zu fassen, bevor man diesen Monat erreicht, ist ein weiterer wichtiger Punkt zur Vorbereitung. Nur wenn man sicht bewusst ist, warum man eine wichtige Sache tut und sein Ziel richtig anvisiert, kann man hoffen, dass man das Ziel auch erreicht.

  4. Zu der richtigen Absicht gehört es auch, dass wir die Verbindung zwischen Gottesfurcht (taqwa) und Fasten stets vor Augen halten. Wir fasten im Monat Ramadan auf Geheiß Allahs. Wir wollen Seine Zufriedenheit erlangen und hoffen auf Seine Belohnung für die Gottesdienste darin. Aus diesem Grund üben wir uns auch in Geduld beim Fasten.

  5. Es hat seinen besonderen Grund, warum der Beginn der Offenbarung in der Lailat-ul Qadr war. In Monat Ramadan hat der Koran „Geburtstag“. So ist einen intensive Beschäftigung im Monat der Barmherzigkeit mit der Offenbarung Allahs nicht nur erwünscht, sondern gefordert.

  6. Im Ramadan wird jede gute Tat mehrfach belohnt und kein anderer Zeitabschnitt kann soviel Segen und Möglichkeiten für eine Belohnung im Jenseist bringen wie der Ramadan. Aber Allah sagt, dass es „ayyaman m'adudaat“ (abgezählte Tage) sind. Drum gilt hier die Aufforderung viel mehr als in anderen Tagen: „Nutzen wir Zeit!


Ich wünsche euch allen einen gesegneten Ramadanbeginn.




Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 22. Juli 2011

Kann Gott hungern?

Was für eine ungeheure Frage, ist das nicht schon Gotteslästerung, werden wahscrheinlich viele denken .Wenn man aber den nachfolgenden Hadith Qudsi (Heiligen Hadith) liest, dann kann man verstehen wie das gemeint ist:

“Von Abu Huraira (Allahs Wohlgefallen auf ihm) wurde berichtet dass der Gesandte Allahs s.a.w.s. gesagt hat: „Allah der Mächtige und Erhabene spricht am Tag der Auferstehung: Oh Sohn Adams, ich war krank und du hast mich nicht besucht. Er sagte: Oh Herr, wie kann ich dich besuchen, wo du doch der Herr der Welten bist? Allah sprach: Hast du nicht gewusst, dass einer meiner Knechte krank war, und du hast ihn nicht besucht? Hast du nicht gewusst, dass wenn du ihn besucht hättest, du mich bei ihm gefunden hättest? Oh Sohn Adams, ich habe dich um Speise gebeten, doch du hast mich nicht gespeist. Er sagte: Oh Herr, wie kann ich dich speisen, wo du der Herr der Welten bist? Allah sprach: Hast du nicht gewusst, dass einer meiner Knechte dich um Speise bat, doch du hast ihn nicht gespeist? Und hast du nicht gewusst, dass wenn du ihn gespeist hättest, du (den Lohn für) dies bei mir gefunden hättest? O Sohn Adams, ich habe dich um Trank gebeten, doch du hast mich nicht getränkt. Er sagte: O Herr, wie kann ich dich tränken, wo du der Herr der Welten bist? Allah sprach: Einer meiner Knechte hat dich um Trank gebeten, doch du hast ihn nicht getränkt. Wenn du ihn aber getränkt hättest, hättest du (den Lohn für) dies bei mir gefunden". (Berichtet in Muslim).

Wie wäre es nun, wenn wir aus der Perspektive dieses Hadith Qudsi die Situation der hungerden Menschen betrachten und wir unsere Hilfe an sie als eine Hilfe, die wir Allah gegeben haben, ansehen. Bestimmt freut sich Allah über die Hilfeleistung, die wir dann unseren Brüdern und Schwester und unseren Mitmenschen geben, genauso oder mehr wie die, die Hilfe tatsächlich erhalten. Nach diesem Hadith Qudsi wartet Allah also eigentlich darauf, dass wir „Ihn“ speisen: Besonders gerade am Horn von Afrika, wo Millionen von Ostafrikanern hungern und sich selbst nicht mehr ernähren können. muslimehelfen hat deswegen eine Nothilfe dafür gestartet.

Vergessen wir nicht, dass uns die Frage im Jenseits von Allah gestellt werden wird: „Oh Sohn Adams, ich habe dich um Speise gebeten, doch du hast mich nicht gespeist.“


Rüstü Aslandur, muslimehelfen



Freitag, 15. Juli 2011

Wem vertraust Du?

...Und tu Gutes, so wie Allah dir Gutes getan hat....“ (Qasas 28:77)

Infaq ist das Hergeben als Spende von den Dingen, die der Allerbarmer uns geschenkt hat und die Er - durch uns - an Seine Knechte weitergeben will. Die Weisheit dahinter ist, dass unsere Liebe zu materiellen Dingen schwinden, die Bindung zum Diesseits geringer werden und das Interesse und die Liebe zum Diesseits zum Jenseits dadurch steigen soll. Das ist die Prüfung des Allerbarmers für uns. Je mehr einer spendet, desto weiter entfernt sich der Schaitan und im gleichen Maße kommt man Allah näher. So wird gleichzeitig sichtbar in wie weit der Teil unseres Besitzes diejenigen wirklich erreicht, die ein Anrecht davon besitzen. Denn Gläubige wissen, dass nicht alles, was sie von Allah bekommen haben, für sie allein zur Verfügung gestellt ist:

Und in ihren Vermögensgütern war ein Anrecht für den danach Fragenden und den Übergangenen.“ (Dhariyaat 51:19)


Diese ayaah zeigt uns deutlich, dass Allah die Versorgung der Menschen, die bedürftig sind, in unsere Versorgung mithineingelegt hat. Wenn wir den Anteil der Bedürftigen davon herausnehmen und den Menschen, denen es zusteht, geben können, dann haben wir auch die Weisheit der Prüfung verstanden. Wenn wir nicht so verfahren, kann es sein, dass wir das Anrecht der Bedürftigen beschneiden und damit eine Ungerechtigkeit begehen.

Ein anderer Aspekt des Infaq ist es auf dem Wege Allahs (fisabilillah) zu spenden. Das bedeutet seine Spende nicht an Einzelpersonen, sondern an islamische Einrichtung zu geben. Jeder Spender muß dabei wissen, dass sein Hergeben belohnt wird und eine Investition fürs Jenseits bedeutet. Weil der Mensch die Auswirkungen seiner Spende oft nicht gleich sieht oder erkennt, kann ein Ermüden und ein Nachlassen in der Spendenbereitschaft geschehen. Aber der Allerbarmer ist nicht achtlos unseres Tuns. Er verzeichnet zudem alles Gute. Gerade hier beginnt beim Iman das Vetrauen an Allah. Außerdem ist es sicher, dass jede Spende dem Spender mit etwas Besserem oder mit noch mehr vergolten wird. Der Mensch ist leider oft nicht in der Lage dies zu erkennen und denkt das Gute, das er erhält, bekommt er aufgrund seines persönlichen Erfolgs.

Sag: Gewiß, mein Herr gewährt die Versorgung großzügig, wem von Seinen Dienern Er will, und bemißt auch. Und was immer ihr auch ausgebt, so wird Er es euch ersetzen, und Er ist der Beste der Versorger.“ (Saba 34:39)

So sind unsere Bedenken nicht nur falsch, sondern auch unbegründet. Nichts, das wir im Namen des Herrn der Welten geben, wird verloren gehen. Im Grunde spiegelt die Stärke des Iman den Grad des Vertrauens an Allah wider. Wer nicht Allah vollständig vertraut, dessen Iman wird sich deshalb nicht zur Vollkommenheit entwickeln.

Ein weiterer Punkt des Infaq ist, dass wir das geben sollen, was wir lieben und für uns wertvoll ist. Es ist nicht ethisch, wertlose Dinge, die wir selbst nicht akzeptieren würden, anderen als Spende anzubieten. Es fällt dem Menschen im Allgemeinen aber schwer, sich von etwas Wertvollem zu trennen. Das ist auch gut so. Denn der Mensch, der gibt, muss sein Ego d.h. sich selbst überzeugen, dass er dies für Allah gibt und es nicht verloren gehen wird: „Ihr werdet die Güte nicht erreichen, bevor ihr nicht von dem ausgebt, was euch lieb ist. Und was immer ihr ausgebt, so weiß Allah darüber Bescheid.“ (Al-i Imran 3:92)

Darüber hinaus können sowieso nur das spenden und weggeben, was wir besitzen. Was wir nicht spenden oder weggeben können, das besitzt vielleicht bereits uns!

Rüştü Aslandur, muslimehelfen



Freitag, 8. Juli 2011

Ich höre dir nicht zu!


Es gibt ein Sprichwort im Türkischen, das übersetzt ungefähr folgendermassen geht „Tiere verstehen sich, indem sich gegenseitig „beriechen“, Menschen verstehen sich hingegen, indem sie miteinander reden.“ Dieses Sprichwort drückt relativ gut aus, dass die Menschen sich nur verstehen können, wenn sie miteinander kommunizieren. Das nahezu ausschließlich verwendete Kommunikationsmittel der Menschen ist die Sprache. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass nicht nur Muslime mit Migrationshintergrund formal auf einem zufriedenstellenden Niveau die Kommunikationssprache beherrschen. Dass eine Kommunkation z.B. mit Menschen eines Landes sonst nicht möglichst, erschließt sich aus der Logik und dass damit eine islamische Verpflichtung verbunden ist, lesen wir explizit im Koran (s. 14:4).

Wenn es auch banal klingt: Um kommunizieren zu können, muss einer sprechen und (mindestens) einer zuhören. Das sind Voraussetzung, die erfüllt sein müssen, damit eine Kommunikation und ein Dialog klappen.

Interessanterweise war dies stets auch bei der Übermittlung der Botschaft Allahs eines der großen Probleme nicht nur in der Zeit des Propheten Muhammad (s). Der Koran berichtet uns, dass z.B. auch der Gesandte Noah (a.s.) Schwierigkeiten mit seinen Mitmenschen in diesem Bezug hatte: „Gewiß, jedesmal, wenn ich sie aufrief, damit Du ihnen vergibst, steckten sie ihre Finger in ihre Ohren...“ (71:7). Der Prophet Muhammad (s) selbst hörte den Menschen hingegen stets zu, machte sich Gedanken über das Gehörte und handelte dann gemäß dem, was im Einklang mit dem Islam war. Seine Eigenschaft, dass er (s) - ohne Ausnahme- jedem zuhörte und jeden zu verstehen versuchte, wurde sogar als Anlass für Spott durch die Götzendiener Mekkas genommen. Aber Allah verteidigte nicht nur diese Handlungsweise des Propheten (s), sondern lobte ihn sogar dafür: „Unter ihnen gibt es diejenigen, die dem Propheten Leid zufügen und sagen: 'Er ist ein Ohr.' Sag: (Er ist) ein Ohr des Guten für euch...“ (9:61)

Die Glaubensverweigerer Mekkas verweigerten nicht nur den Glauben an Allah, dem Einen Einzigen, sondern auch das Zuhören und das Nachdenken über die Worte des Propheten (s) und die Worte Allahs, also den Koran. Aber auch ein Zuhören ohne Nachdenken und ohne eine Reflexion im Herzen, ist kein „Zuhören“ im eigentlichen Sinne. Denn die Worte gelangen zwar als Schallwellen ins Ohr und der Betreffende hört zwar formal zu, aber, da nicht über das Übermittelte nachgedacht wird, bleibt es eine „Formalie“ und ohne Nutzen: „Und unter ihnen gibt es manche, die dir zuhören. Kannst du aber die Tauben hören lassen, auch wenn sie nicht begreifen (wollen)?“ (10:42). Ein Zuhören ohne den Willen zum Verstehen, ist nach den Worten Allahs also kein wirkliches Zuhören.

Wie die Verständigen, also diejenigen mit Verstand -im Koran mit ulu'l al baab bezeichnet- vorgehen und welche Eigenschaften sie besitzen, macht uns Allah im folgenden Koranvers klar:

Diejenigen, die auf das Wort hören und dann dem Besten davon folgen. Diese sind es, die Allah rechtleitet, und diese sind diejenigen, die Verstand besitzen.“ (39: 18). Natürlich ist hier zuallererst das Wort Allahs gemeint, aber es ist nicht nur auschließlich darauf zu beziehen. Verständige und vernünftige Menschen sind allgemein die, die zuhören, über Worte nachsinnen und das Beste von diesen Worten nehmen und – wenn erfoderlich- sie in ihren Leben behrezigen. Und dies müsste doch auf die Gläubigen, die sich auf den Koran berufen, am ehesten zutreffen, oder?


Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 1. Juli 2011

Wohin führt die Zerteilung?


Islam ist auch die Bezeichnung einer internationalen Familie. Diese Familie des Islam wird Umma bezeichnet. Der Koran stellt die Umma interessanterweise in derselben Art vor, so wie er den Tauhid präsentiert: “...inna hadhihi ummatakum ummatun wahidatan...“ (23:52; 21:92)

Diese eure Gemeinschaft ist eine einheitliche Gemeinschaft; und Ich bin euer Herr, darum dient Mir.“ (21:92)

Die Einheit der Umma ist das Ziel des Tauhid im sozialen Bereich. Das heißt die Umma repräsentiert sozusagen den sozialen „Tauhid“, die Tauhid al- idschtimaiyya. Der Koran drückt mit der gleichen Art auch die Einheit des Tauhids aus: „wa ilahukum ilahun wahid, laa ilaaha illa huwar-rahmanur-rahiim“ . „Euer Gott ist ein Einziger Gott. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen.“ (2:163) Sowie die Beigesellung Gottes euren Glauben zerstört, d.h. den Tauhid der Aqida zerstört, in der selben Weise löst die Zerteilung und Zerstückelung der Umma den sozialen Tauhid auf. Sowie der Schirk an Allah, also sich einem anderen Herrn als Ihm zuzuwenden, Schirk der Wahdaniyyah Allahs ist, genauso ist die Aufteilung der einen Umma in ein zwei, drei oder mehr Teile, eine Zerstörung des sozialen Tauhids. Der Schirk, der die Umma zerteilt, wird also den gesellschaftlichen und sozialen Tauhid zur Folge haben.

Die Einheit der Umma ist wichtig, da Allah diese Umma als Imam für die Menschheit erwählt hat. Davor hatte das Volk Israels diese Aufgabe übertragen bekommen:

O ihr Kinder Israels! Gedenkt Meiner Gnade, die Ich euch erwiesen habe und erfüllt euer Versprechen Mir gegenüber, so erfülle Ich Mein Versprechen euch gegenüber. Und Mich allein sollt ihr fürchten.“ (2:40)

Das bedeutete: Haltet das Wort, das ihr gegeben habt, indem ihr sagtet „O Herr wir werden Imam für die Menschen sein, wir werden die Umma für die Menschheit sein“. Allah sagt anders ausgedrückt: Werdet Imam für die Menschen, sodass Ich durch euch die Unterdrückten und die Schwachen befreien und ihnen helfen kann. Gemäß dem Koran erfüllten die Bani Israil ihre Aufgabe aber nicht. Deswegen übertrug Allah die Aufgabe den Muslimen.

Die selbstkritische Frage, die wir uns als Muslime nun stellen müssen, ist: „Wie weit sind wir in der Einheit der Umma und in wie weit erfüllen wir unsere Aufgabe als Umma?“

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 24. Juni 2011

Wem gehören deine Schuhe?

Erinnerung ist der Schlüssel zu vielen Angelegenheiten:

Erinnern wir uns, dass wir gegenüber Allahs Schöpfung barmherzig sein sollen, denn alles gehört Ihm. Nicht nur die Geschöpfe in üblichen Sinne, sondern auch die Energie, Zeit und die materiellen Gütern sind Sein. Wir haben die Aufgabe Seinen uns zugeteilten Rizq (Versorgung), die uns unterschiedlichen Formen erreicht (Verstand, Güte, Wohlstand, Gesundheit etc.), wieder für Ihn (fi sabilillah) an seine Geschöpfe weiterzugeben.

Wem sollen was geben? Allen. Denen, die etwas von uns benötigen und das, was wir besitzen. Auf jeden Fall aber, was wir übrig haben oder das,was wir an mehr besitzen. Denn das, was wir hergeben, gehört ja alles sowieso Ihm. So gibt man das, was man als Muslim hergibt, eigentlich für sich selbst, weil der Eine Einzige dieses dem Betreffenden auf irgendeine Weise vielfach und auf verschiedene Weise zurückgibt.

Da dürfen auch keine Erwartungen von der Person, der wir etwas gegeben haben, hegen. Die Erwartungen, die sich in Bittgebeten ausdrücken können, sollen nur an Allah gerichtet sein. Und Er wird ja mehr geben können als irgendein Mensch oder irgendeine Macht. Und Allah gibt zudem nicht Gleiches mit Gleichem zurück. Er vermehrt es, sogar bis zu 700-fach – je nach der ungetrübten Absicht des Betreffenden. Solch eine Anlage gibt es weder auf der Bank, noch an der Börse und sie ist auch nicht im Handel zu finden!

Und im Grunde sollten wir den Menschen, denen wir etwas geben, zu Dank verpflichtet sein. Denn sie sind es, durch die wir Allahs Zufriedenheit und Wohlgefallen und das Paradies erlangen können. Weil aber Allah alles gehört, hätte Er von uns all unseren Besitz und das, was wir zur Verfügung haben, von uns ohne Gegenleistung zurückverlangen können.

Es ist interessant, dass manche Gefährten des Propheten (s) diesen Sachverhalt ständig vor Augen hatten. Deshalb vermieden sie es sogar z.B. „mein Schuh“ zu sagen, weil sie damit zum Ausdruck bringen wollten, dass selbst ihre Schuhe an ihren Füßen ihnen von Allah gegeben wurde.

Versuchen wir uns also stets daran zu erinnern, was wir Allah schulden. Das wird uns helfen auf Seinem wieder auszugeben.


Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 17. Juni 2011

H → M&M




Und Wir gaben Mūsā und seinem Bruder ein: 'Weist eurem Volk in Ägypten Häuser zu und macht eure Häuser zu Gebetsstätten und verrichtet das Gebet. Und verkünde den Gläubigen frohe Botschaft.'“ (10:87)



Als die Unterdrückung Pharaos gegen die Muslime der Bani Israil im Lande Ägypten immer mehr zunahm, wies Allah Seine Gesandten, Musa und Harun (as) an, ihre Häuser als Zufluchtsort zu nutzen und sich von dort aus gegen Pharao und seine Anhänger zu verteidigen. Die Häuser der Muslime sollten wie eine Moschee (Masdschid) funktionieren. So sollten die Häuser nicht nur ein Aufenthaltsort für die Familie sein, worin ihre Mitglieder darin schlafen und essen. Die Muslime sollten ihre Häuser zu einer Einrichtung machen, die bestimmte Funktionen erfüllt.



Auch zur Zeit des Propheten Muhammad (s) gab es ein Haus, das diese Funktionen wie zur Zeit Musas (as) erfüllte. Die Situation war ähnlich: Außerhalb der Häuser unterdrückten, folterten und brachten die Feinde des Gesandten Gottes die Muslime um. Das Haus, das die erwähnte Funktion erfüllte, war das Haus von Arkam (Dar’ul Arkam). Daru’l Arkam erfüllte vollständig die Funktionen einer Madschid und einer Unterrichtsstätte (Madrasa), eines Ortes für das Gebet und der Unterweisung im Islam. So konnten die Gläubigen im Daru’l Arkam fern vom Zugriff der Götzendiener (muschrikuun), den Islam lernen und leben. Die Götzendiener hatten nicht einmal Kenntnis über die Existenz dieses Versammlungsortes. Sie war ein Zufluchtsort der Gottergebenen, in der sie unter der Führung des Lehrers der gesamten Menschheit, nämlich des Propheten Muhammad (s), die Offenbarung Gottes lernten und begriffen und das Verstandene versuchten in ihrem Leben umzusetzen.



Auch eine öffentliche Moschee ist nicht bloß ein Ort, der zur Verrichtung des Gebets und des Koranlesens da ist. Es ist zudem keine Einrichtung, in der etwas abgeschottet und isoliert von dem gesellschaftlichen Leben funktioniert. Gerade in der Zeit unseres geliebten Propheten Muhammad (s) hatte die Moschee viele Funktionen wie die einer Ausbildungs- und Erziehungsstätte, einer Bibliothek, ein Ort der Dawa, ein Ort, in dem Gäste empfangen wurden, eine Halle, in denen Versammlungen und Vorträge durchgeführt wurden usw. Natürlich müssen wir uns weiterhin fragen, ob unsere Moscheen heute die genannten Funktionen erfüllen. Und danach gleich eine weitere wichtige Frage anschliessen: Erfüllen unsere Häuser und die Orte, in denen unsere Familien leben, sozusagen als “Filialen” dieser Moscheen auch eine ähnliche Funktion? Wird überhaupt in unseren Häusern das Gebet (gemeinsam) verrichtet oder ist er ein Ort, in dem kaum Gebete verrichtet werden oder vielleicht bisher kein einziges Gebet verrichtet wurde? Weiterhin: Wird in unseren Häusern bzw. Familien Koran gelesen, über den Koran gesprochen und machen sich die Familienmitglieder Gedanken über die Offenbarung Allahs?



Auch wenn die Zeiten zur Zeit des Pharaos und der unterdrückerischen Götzendiener zur Zeit des Propheten Muhammad (s) mit uns heute nicht vergleichbar sind, ist es dennoch notwendig unsere Häuser zu Gebets- und Unterrichtsstätten umzufunktionieren. Wenn wir genau darüber nachdenken, haben wir kaum wirkliche Alternativen dazu. Deswegen müssen wir uns selbst engagieren und unser Haus zu einer Madschid und Madrasa machen.



Deswegen sollte unsere Formel auch heutzutage lauten: Transformiert die Häuser zu Masaadschid und Madaaris (H → M&M)!






ştü Aslandur, muslimehelfen