Freitag, 31. Dezember 2010

Stoppt den Krieg und das Morden!


In 2010 werden nahezu 40 Kriege und bewaffnete Konflikte auf Wikipedia aufgelistet.

Wie die Jahre zuvor, wurden tagtäglich Menschen getötet, vertrieben und verletzt. Im neuen Jahr werden Menschen weiter unter Mord, Folter und Verfolgung leiden. Wie kann man diesem Morden, dem Kampf um Interessen und Ressourcen Einhalt gebieten?

Eine ernüchternde Einsicht muss man bei diesem Wunsch aber gewinnen: Der Mensch wird niemals ganz aufhören Blut auf diese Erde zu vergießen. Das war bereits den Engeln, die Allah vor dem Menschengeschlecht erschaffen hat, bewusst: „...'Willst Du auf ihr etwa jemanden [den Menschen] einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt'...“ (Koran 2:30).

Aber es gibt einen sicheren Weg und eine langfristige Möglichkeit das Morden so gering wie möglich zu halten. Wenn wir Frieden herstellen, bewahren und verbreiten wollen, dann müssen wir uns der Quelle des Friedens zuwenden. Allah, der Erhabene, ist as-Salam, Der Der Frieden gibt und Der die Quelle des Friedens ist.

Salam ist abgeleitet von der Wortwurzel „slm“,das im Koran in vielen Variationen wie in „salâm, islâm, taslîm“ etc. auftaucht (s. Koran 8:61; 47:36;2:208; 4:90).

Falls wir Menschen echten Frieden und Sicherheit erreichen wollen, dann müssen wir uns der Quelle zuwenden, von dem man Schutz hofft und Der uns zum Frieden bringt.
Dieser Frieden wird sich dann nicht nur unter den Menschen, sondern in die ganze Schöpfung ausbreiten. Und jeder von uns wird im Innern Frieden finden, das die Grundlage für Frieden und Unversehrtheit unter den Menschen weltweit bildet.

Wie wertvoll ist in diesem Zusammenhang somit das Bittgebet, das uns unser geliebter Prophet Muhamad (s) lehrt: „Allahumma antas-salâm wa minkas-salâm (O Allah, Du bist der Frieden und von Dir kommt der Frieden)“

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 24. Dezember 2010

Allah vergibt niemals…

die Sünde des Schirk, die Beigesellung Gottes.

Die Form und der Inhalt dieses Satzes ähnelt der Kalima at-Tauhid, der lautet: „Es gibt keinen Gott, außer dem Einen Gott.“ Falls jemand nur den ersten Teil spricht und glaubt, würde er etwas grundsätzlich Falsches mitteilen und annehmen.
Aber jedem Menschen ist von Natur aus klar, ob gläubig oder nicht oder ob er einer Religion angehört oder nicht, Gott ist vergebend!

Interessant ist jedoch welches Ausmaß die Vergebung Allahs nach islamischer Vorstellung hat.
Allah sagt im Koran:

„Sprich: 'Oh Meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen maßlos verhalten habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit. Allah vergibt fürwahr alle Schuld. Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige‘ (39:53)"

In diesem Koranvers taucht die Eigenschaft der Vergebung Gottes auf: Al-Ghaffaar. Al-Ghaffaar leitet sich von der Wortbedeutung „ghafr“ ab, was „bedecken, verbergen oder etwas verdecken, um es vor Schmutz zu schützen“ bedeutet. Maghfirah und Ghufran entspringen derselben Wortwurzel.

Allah ist Der, Der stets vergibt

Allah verzeiht die Sünden auch, wenn sie wiederholt begangen werden. Wir dürfen nicht nur Allahs Vergebung und Verzeihung erwarten, wenn wir aufrichtig um Vergebung bitten. Allah bedeckt zudem die begangenen Sünden und legt sie nicht offen. Es gibt keine Grenze und kein Ausmaß Seiner Vergebung. Nur, wenn jemand im Zustand des Schirk stirbt, will Er das nicht vergeben.

Die Eigenschaft der Vergebung drückt sich bei Allah in absoluter Form aus. Als Menschen, die von Allahs Eigenschaft „Al-Ghafaar“ immer wieder Nutzen ziehen, sollen wir in unserem menschlichen Rahmen genauso verfahren.
Denn unser geliebter Prophet Muhammad (s) sagte: „Wer die Fehler eines Muslims verdeckt, seine Unzulänglichkeiten verzeiht, dem verzeiht Allah dessen Fehler.“ (überliefert in Buchari und Muslim).

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 17. Dezember 2010

Warum hat das Waisenkind Nana Aids?


Nana, ein Waisenmädchen aus Burundi. Ich habe sie letztes Jahr durch muslimehelfen kennen gelernt. Nana wurde von ihrer Mutter mit Aids infiziert. Die Mutter verstarb, als sie klein war.
Die Frage, warum Nana mit HIV infiziert ist, lässt uns unweigerlich nachdenken: „Warum lässt Allah so viel Leid zu?“. Das hat mich als Kind und Jugendlicher oft beschäftigt. Damals wusste ich keine Antwort. Deshalb wollte ich mal Medizin studieren, um als Arzt den Kindern in Afrika zu helfen.


Einer der Namen Allahs ist „Al-Qadiir“, also Der zu allem die Macht besitzt.
Allah sagt im Koran: „Wenn Allah dir Unheil widerfahren lässt, so kann es keiner hinweg nehmen, außer Ihm. Und wenn Er dir (etwas) Gutes widerfahren lässt, – so hat Er zu allem die Macht.“
(6:17) („fa huwa 'ala kulli schay'in qadiir“) -

Warum entfernt Allah das Leid aber nicht, wenn Er dazu die Macht hat?

Zunächst hat Allah diese Welt (dunya) nicht für die Ewigkeit erschaffen und das Leben als eine Zeit der Prüfung bestimmt. Ein Leben ohne Prüfung ist nicht vorstellbar. Allah prüft auch Menschen untereinander. Wohlhabende Menschen stellt Er auf die Probe, z.B. mit den Armen und Bedürftigen. Viel Leid ließe sich vermeiden, wenn menschengemachte Ungerechtigkeiten aufhören würden. Hunger ist hauptsächlich ein Verteilungsproblem. Manches ließe sich auch lösen, wenn die Gesetze Allahs (Sunnatullah), besser beachtet werden würden.

Nana`s Krankheit ist für sie eine schwere Prüfung. Und Allah prüft uns, ob wir Nana helfen.

Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 10. Dezember 2010

Kennen wir Allah?

Wenn ein Mensch jemanden liebt, dann will er alles über ihn wissen, in Erfahrung bringen und verstehen. Und wenn dieser jemand zudem für ihn wertvoll, teuer und größer ist als alles andere, dann verstärkt sich dieser Punkt.
Allah ist für die Gläubigen das Wertvollste und der Größte, das sie sich vorstellen können. Allah ist Der, Den sie am meisten lieben. So beschreibt Allah die Gläubigen selbst: „Aber diejenigen, die (wirklich) glauben, sind stärker in ihrer Liebe zu Allah.“ (2:165)
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage: „Wie kann jemand einen Gott oder einen Schöpfer auf die rechte Art und Weise anbeten und auch so wie es Sein Recht ist, wenn man Ihn nicht kennt und oft nicht versteht?“
Ein Gläubiger kann nicht wirklich Knecht, eine Gläubige nicht wirklich Magd sein, wenn beide Allah nicht kennen und verstehen.
‘Ibadah ist, wenn man all die Dinge tut, die Allah zufrieden stellen, das ist wahrer Gottesdienst. ‘Ubudiyyah hingegen ist, dass man mit all den Dingen zufrieden ist, die Allah tut, das ist wahre Knechtschaft: „Allah ist mit ihnen zufrieden und sie sind zufrieden mit Allah“ (5:119). So ist es selbstverständlich, dass wir Muslime uns mit dem wichtigsten Wissen beschäftigen: Dem Wissen um Allah, unseren Herrn und Schöpfer.
Die einzig zuverlässige Quelle um das Wissen um Allah ist aber unser Schöpfer selbst. Nur Er ist in der Lage sicheres und brauchbares Wissen über sich selbst zu geben und unsere Unkenntnis zu beseitigen. Bei diesem Wissen und Verstehen geht es um Seine Eigenschaften und Vorgehensweisen. Darüber hinaus können wir sein Wesen auch nicht erfassen.
Die Beschäftigung mit und das Verständnis der „schönsten Namen Allahs“ (s. z.B. Koran 7:180), das Seine Eigenschaften darstellt, bringt uns also Allah näher und kann die Qualität unserer Knechtschaft steigern.
Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Freitag, 3. Dezember 2010

Tod meiner Schwester

Inna lillahi wa inna ilaihi raadschi'un - von Allah kommen wir und zu Ihm kehren wir zurück.

Jemand hat mal gesagt, dass das Leben auf dieser Erde die Zeit zwischen dem Adhan (Gebetsruf), der bei der Geburt eines Menschen gesprochen wurde und dem Gebet, der bei seinem Tod für ihn verrichtet wird, ist.

Letzten Donnerstag rief mich Bruder Adnan aus Hamburg an. Er leitet unsere muslimehelfen-Ansargruppe in Hamburg, unsere ehrenamtlichen Helfer, die seit Jahren sehr erfolgreich Benefizveranstaltungen organisieren. Von den Spenden dieser Benefizveranstaltungen haben bisher tausende Bedürftige profitiert. Unserer Ansargruppe lagen besonders Waisenkinder am Herzen, so dass sie mehrere Male ein Sommerfest für Waisenkinder durchführten, für das sie sich monatelang vorbereiten mussten.

Die Nachricht, die mir Bruder Adnan am Telefon übermittelt, erschütterte mich: Unsere Schwester Najla aus dieser Ansargruppe war bei einem tragischen Autounfall umgekommen!
Es war im letzten Sommerfest, bei der ich Schwester Najla zum letzen Mal gesehen hatte. Sie war die „rechte Hand“ von Adnan. Obwohl sie als Ärztin beruflich sehr beschäftigt war, gönnte sie sich keine Ruhe: Sie setzte ihre ganze freie Zeit in der Ansargruppe ein, unterrichtete Kinder und Jugendliche in der Moschee und stand zur Verfügung, wenn der Einsatz für Allah und den Islam gefragt war. Sie tat dies stets ohne sich in den Vordergrund zu drängen oder Aufmerksamkeit für sich zu beanspruchen. So war sie Vorbild für viele jüngere Geschwister in ihrem Umfeld.

Beim letzten Sommerfest hatte ich sie zuletzt gesprochen. Aber wer außer Allah konnte wissen, dass dies das letzte Mal sein sollte. Wie gerne hätte ich ihr gesagt, dass ich sie als Schwester schätze und ihren Einsatz bewundere. Diese Wertschätzung werde ich nun in meinen Duas (Bittgebeten) für sie ausdrücken.

Möge Allah sie in Seine Barmherzigkeit aufnehmen und ihr für ihre Anstrengungen das Paradies geben. Die Worte unseres geliebten Prophet (s) drücken auch meine Gefühle und die von muslimehelfen aus. Als der Sohn des Propheten (s) gestorben war, sagte er (s): „Die Augen vergießen Tränen und die Herzen trauern.“

Rüştü Aslandur, muslimehelfen