Freitag, 29. Oktober 2010

Kurban - Sinn und Praxis

Zur Zeit der Haddsch begehen wir Muslime Jahr für Jahr das Opferfest. Dieses Ereignis fällt auf den 10. Dhu‘l Hiddscha des islamischen Mondkalenders. Das Fest steht in Verbindung mit dem Vorbild des Propheten Ibrahims (s), der großen Wallfahrt (Haddsch) und dem Opfern eines Opfertieres.

Ein Opfer als Prüfung und Zeichen
Kannst Du auf das Liebste verzichten? Dem Propheten Ibrahim (as) wurde diese Frage gestellt. Um Allahs Willen zu erfüllen, sollte er seinen einzigen Sohn Ismail opfern. Als die beiden in vollständiger Gottergebenheit Allahs Anweisungen umsetzen wollten, befreite der Allbarmherzige sie von dieser Prüfung und sandte ihnen stattdessen ein Opfertier.

Ziel und Absicht des Opferns
Es ging hier also niemals um Fleisch oder Blut. Wenn wir Muslime das Opfer durchführen, geht es um Gottesfurcht. Gott prüft damit unsere Opferbereitschaft. Im Koran heißt es dazu: „Sicher erreicht nicht ihr Fleisch Allah, und nicht ihr Blut, sondern es erreicht Ihn die Gottesfurcht von euch.“ (Koran Sure 22, Vers 37)

Das Gebot des Opferns
Der Prophet Muhammad (s) sagte: „Wer (sich im) Wohlstand (be-)findet und nicht opfert, der soll sich bestimmt nicht unserem Gebetsplatz nähern!“ (überliefert in Darimi)
Islamische Gelehrte bemerken, dass das Darbringen eines Opfertieres verpflichtend ist (wadschib) bzw. eine starke Sunna (sunna al-mu’akkadah) darstellt.

Jemanden zum Opfern beauftragen
Der Prophet (s) hat im Namen seiner Ehefrauen Tiere geopfert. Insofern erlaubt der Islam jemanden zu beauftragen, für ihn zu schächten. Daher senden viele Muslime Geld zu Verwandten ins Ausland oder geben Hilfsorganisationen, wie z.B. muslimehelfen, den Auftrag die Schächtung durchzuführen. So erhält jeder Muslim doppelte Belohnung: Erstens, er erfüllt die islamische Vorschrift. Zweitens, er spendet das ganze Opfertier an Bedürftige.

Möge Allah alle Opferspenden annehmen und das Leid der Bedürftigen dadurch lindern!

Wassalam
Rüştü Aslandur, muslimehelfen

Sonntag, 17. Oktober 2010

Erinnerung an das größte Opfer Ibrahims

Wie gelangt der Mensch zur Gottesfurcht und erhält die Zufriedenheit seines Schöpfers? Manchen Muslimen erlaubt Allah, der Erhabene, die Wallfahrt, genannt Hadsch. Die Pilger spüren in den Heiligen Stätten die Atmosphäre, in der Ibrahim (as) seine Gottesfurcht vertiefte. Die Glaubensgeschwister aus aller Welt leben die Geschichte Ibrahims (as), Ismails (as) und Hadschars nach.
Diese Welt und das jetzige Leben sind eine Prüfung für uns von Allah (siehe Koran 67:2). Prüfungen bedeuten Schwierigkeiten, Entbehrungen und Opfer. Tests werden gestellt, damit der Bessere, der Geeignetere und Qualifiziertere ermittelt wird. Wer denkt, er durchläuft die Welt ohne eine Prüfung, der irrt (siehe Koran 29:3).
Ibrahim (as) ist seinen Weg gegangen, trotz Prüfungen mit seinem Vater, seiner Familie und der Gesellschaft. Seine schwerste Prüfung: seinen lang ersehnten Sohn zu opfern.
Ibrahim, genannt auch Halilullah was der innige Freund Allahs bedeutet, besteht. Seine Willenskraft und Gottergebenheit wird zum Vorbild für Milliarden Menschen. Bis heute. „Und (gedenke) als Ibrāhīm von seinem Herrn mit Worten geprüft wurde, da befolgte er sie. Er (Allah) sagte: „Ich will dich zu einem Vorbild für die Menschen machen...“ (Koran 2:124)
In diesen Tagen erinnern wir uns der schweren Prüfung Ibrahims (as) und seiner Opferbereitschaft. Und wir erinnern uns daran, dass Allah allen Gläubigen - bei ihren schweren Prüfungen zu Hilfe eilt - wie bei Ibrahim (as). Mit dem Bewusstsein Ibrahims, auf das Liebste verzichten zu können, wünschen wir allen Muslimen gesegnete Tage im Monat Dhu l-Hiddscha.

Rüştü Aslandur, muslimehelfen